Nachdem zuletzt ordentlich Druck auf der Aktie von Lanxess gelastet hatte, kann sich das Papier zum Wochenschluss deutlich erholen. Das Unternehmen hat am Morgen seine endgültigen Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Hier wurden die bereits Mitte Juli vorgelegten Zahlen sowie der Ausblick bestätigt.
Im zweiten Quartal 2024 stieg das Ebitda vor Sondereinflüssen um 69,2 Prozent und erreichte 181 Millionen Euro im Vergleich zu 107 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Wesentliche Treiber des Ergebnissprungs waren eine deutlich verbesserte Kostenbasis und besser ausgelastete Produktionsanlagen. Der Umsatz war hingegen rückläufig. Die Einnahmen lagen mit 1,68 Milliarden Euro 5,6 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Als Grund für den Rückgang führt Lanxess insbesondere niedriger Verkaufspreise an, da der Konzern gesunkene Rohstoff- und Energiekosten an die Kunden weitergereicht habe.
Lanxess hat auch im zweiten Quartal seinen Fokus auf Schuldenreduktion und Erhöhung des Cashflows gerichtet: Der Free Cashflow stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von 0 auf 83 Millionen Euro. Auf dieser Basis konnte das Unternehmen die Nettoverschuldung per Ende Juni 2024 um elf Prozent auf 2,55 Milliarden Euro senken.
„Unser schnelles und konsequentes Handeln zahlt sich jetzt aus. Mit unserem Aktionsplan FORWARD! haben wir unsere Kosten deutlich gesenkt und unsere Ergebnisse signifikant verbessert – trotz eines weiterhin schwachen Marktumfelds. Auch wenn wir in einzelnen Märkten eine leichte Belebung sehen, ist eine Erholung auf breiter Front weiter nicht in Sicht“, sagte Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender von Lanxess.
An der Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2024 hält Lanxess weiter fest. Das Unternehmen rechnet weiter mit einer Ergebnissteigerung von 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 512 Millionen Euro. Für das dritte Quartal 2024 erwartet Lanxess ein Ebitda vor Sondereinflüssen nahe bei oder bis zu dem Niveau des zweiten Quartals. Für das vierte Quartal geht der Konzern dann von einer gedämpfteren Entwicklung durch den normalen saisonalen Verlauf aus.
Analysten äußerten sich positiv zu den Zahlen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stimme mit der Vorab-Veröffentlichung überein, beim Blick auf die Sparten zeige sich aber, dass Lanxess überall besser als am Markt erwartet abgeschnitten habe, so Analyst Chris Counihan von Jefferies. Zudem lobte er wie auch sein Analystenkollege bei JPMorgan, Chetan Udeshi, den freien Mittelfluss für das Quartal.
Nach der zuletzt sehr schwachen Entwicklung der Aktie von Lanxess kann sich das Papier am Freitagmorgen wieder etwas nach oben arbeiten. Das charttechnische Bild bleibt aber angeschlagen. Investierte Anleger bleiben dabei, sichern sich aber mit einem Stopp bei 19,50 Euro nach unten ab.