Der Lanxess-Aktie gelang gestern ein bemerkenswerter Kurssprung. Am Ende des Tages verteuerten sich die MDAX-Titel um satte 16 Prozent. Denn der Spezialchemiekonzern erwartet nun, dass das EBITDA vor Sondereinflüssen im zweiten Quartal des laufenden Jahres deutlich über dem Vorjahresergebnis und auch den Prognosen der Analysten liegen wird.
So beziffert Lanxess das "noch der prüferischen Durchsicht unterliegende" EBITDA vor Sonderfaktoren auf 181 Millionen Euro. Dies liegt mehr als 30 Prozent über den durchschnittlichen Marktschätzungen von aktuell 137 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beläuft sich das Wachstum auf satte 69 Prozent.
Für das Analysehaus Jefferies wäre dies nun eine gute Möglichkeit, die Aktie zu verkaufen. So hat Analyst Chris Counihan die Einstufung für Lanxess nach Aussagen zum operativen Ergebnis im zweiten Quartal auf "Underperform" mit einem Kursziel von 22 Euro belassen. Das Ebitda des Spezialchemiekonzerns habe seine eigene und die Konsensschätzung übertroffen. Der Anstieg sei auf eine höhere Auslastung nach massivem und gezieltem Lagerabbau zurückzuführen sowie auf Kosteneinsparungen. Die Nachfrage in der Landwirtschaft und im Baugewerbe dagegen sei weiterhin schwach. Anzeichen einer allgemeinen Markterholung seien ebenfalls noch nicht in Sicht.
Indes hat die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Lanxess nach vorläufigen Quartalszahlen auf "Buy" belassen, das Kursziel allerdings lediglich mit 26 Euro bestätigt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) des Chemiekonzerns liege über der Konsensschätzung, betonte Analystin Georgina Fraser. Sie wertete die Zahlen als insgesamt solide.
DER AKTIONÄR bleibt für die Lanxess-Papiere positiv gestimmt: Die zuversichtlichere Prognose zeigt, dass sich das Marktumfeld sich weiter aufhellt. Dies ist für Mutige eine gute Chance, bei der im historischen Vergleich immer noch günstig bewerteten Aktie einzusteigen. Der Stoppkurs kann bei 19,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX