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21.12.2019 Thorsten Küfner

"Langfristig Kursverdopplung bei Gazprom möglich"

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Gazprom

Die Aktie von Gazprom hatte über Jahre hinweg ihren Anteilseignern viel Geduld abverlangt. Doch im Jahr 2019 wurden sie dafür üppig entschädigt. Die Papiere des weltgrößten Erdgasproduzenten konnten sich zwischenzeitlich fast verdoppeln. Und dies könnte in den kommenden Jahren Experten zufolge erneut geschehen.

So zeigt sich etwa der Russland- und Osteuropa-Spezialist Andreas Männicke, Herausgeber des Börsenbriefs „East Stock Trends“, für die Gazprom-Aktie sehr zuversichtlich. Hier ein Auszug aus dem Exklusiv-Interview mit ihm für das große Jahrbuch 2020 des AKTIONÄR (das Jahrbuch gab es kostenlos für Abonnenten, alle anderen können es hier bequem als ePaper erwerben).

DER AKTIONÄR: Ein Liebling unserer Leser ist bereits seit Jahren die Aktie Gazprom. Wie viel Potenzial hat der Kurs in Ihren Augen noch und mit welcher Dividendenentwicklung rechnen Sie für die kommenden Jahre?

Gazprom ist und bleibt ein „Politikum“. Daher ist die Aktie auch ständig unterbewertet. Mit einem KGV von unter 4 ist die Aktie trotz des Kurssprungs um 80 Prozent in diesem Jahr rein fundamental gesehen immer noch ein „Schnäppchen“. Langfristig ist hier eine weitere Kursverdoppelung möglich. Da es nun seitens der dänischen Regierung auch grünes Licht für die Fertigstellung des zweiten Stranges der nordischen Pipeline gibt, werden im nächsten Jahr wohl drei wichtige Gaspipelines fertiggestellt sein: außer der nordischen Pipeline nach Deutschland auch die Sibirien-Pipeline nach China und die türkische Pipeline. Ich bin gespannt, ob nun im nächsten Jahr noch die von den USA angedrohten Sanktionen, die mit dem Bau der nordischen Pipeline verbunden sind, ausgesprochen werden. Es war aber gut und richtig, dass wenigstens hier die Bundesregierung gegenüber den ständigen Drohungen der USA nicht eingeknickt ist. Gazprom war auch in schwierigen Phasen des „Kalten Krieges“ immer ein zuverlässiger Gaslieferant für Deutschland und Europa. Das wird auch so bleiben.

Nach diesen Mega-Milliarden-Investitionen für die neuen Pipelines, die Gazprom überwiegend allein finanziell tragen musste, wird der für Dividenden notwendige freie Cashflow ab 2020/21 wesentlich höher sein. Ich rechne daher mit weiteren Dividendenerhöhungen in den nächsten Jahren, wobei Gazprom schon in diesem Jahr die Dividende um 30 Prozent erhöht hatte, was dann auch zu dem rasanten Kurssprung in diesem Jahr führte. Gazprom wird also eine attraktive russische „Dividendenperle“ bleiben, Gazprom kann auch problemlos als ADR an der Frankfurter Börse mit relativ hohen Umsätzen gehandelt werden und ist daher auch für den Privatanleger unter Trading-Gesichtspunkten interessant.

Was der Russland-Experte Männicke für den russischen Aktienmarkt in Zukunft erwartet und bei welchen anderen Aktien aus dem rohstoffreichen Land Anleger jetzt zugreifen sollten, erfahren Sie exklusiv hier.

Gazprom (WKN: 903276)

Auch DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie von Gazprom zuversichtlich gestimmt. Die enorm günstig bewertete Aktie ist derzeit auch aus charttechnischer Sicht wieder spannend. Mutige Anleger können zugreifen, der Stoppkurs sollte bei 5,20 Euro platziert werden. 

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