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K+S: "Trendwende zu einer erfolgreichen Zukunft"

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Foto: PAN-BILDER/Nordmann/IMAGO
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Thorsten Küfner 12.05.2022 Thorsten Küfner

Nach Jahren sehr hoher Verschuldung sieht sich der Dünger- und Salzkonzern K+S wieder auf Kurs. "Ich bin davon überzeugt, dass wir nach herausfordernden Jahren nun die Trendwende hin zu einer erfolgreichen Zukunft geschafft haben", sagte Konzernchef Burkhard Lohr am Donnerstag auf der Online-Hauptversammlung in Kassel. 

"Wir erwarten erneut eine sehr hohe Kalinachfrage im laufenden Jahr, die auch ohne Sanktionen auf ein limitiertes Angebot treffen würde", erklärte er mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland und Belarus. Ein Großteil der weltweiten Düngemittel-Produktion stammt aus den beiden Ländern.

2021 sei ein sehr erfolgreiches Jahr für K+S gewesen, betonte Lohr. Mit dem Verkauf ihres amerikanischen Salzgeschäftes habe sich die Aktiengesellschaft wie geplant deutlich entschuldet. Der Schritt hatte dem MDax -Konzern 3,2 Milliarden Dollar (umgerechnet 2,7 Milliarden Euro) eingebracht. "Die Neustrukturierung unserer Organisation macht uns schlanker, effizienter und entlastet unsere Kostenbasis."

Zudem sei der Zusammenschluss mit der Remondis-Tochter Remex zum Gemeinschaftsunternehmen Reks ein wichtiger Baustein bei der strategischen Neuausrichtung von K+S. Das Joint Venture will unter anderem in das Geschäft mit der Verwertung und Beseitigung von Abfällen einsteigen. 

Rekordergebnis erwartet

Im vergangenen Jahr profitierte K+S vor allem von den hohen Kalipreisen und einem guten Geschäft mit Auftausalz. Der Konzern hatte für 2021 steigenden Umsatz und Gewinn gemeldet, nachdem 2020 auch wegen hoher Abschreibungen im Kaligeschäft ein Minus von knapp 1,9 Milliarden Euro verbucht werden musste. Damals hatte es keine Dividende gegeben; für 2021 sollen die Aktionäre 20 Cent pro Aktie bekommen. Eine Möglichkeit für eigene Wortbeiträge hatten die Anteilseigner in der virtuellen Hauptversammlung nicht. Sie hatten zuvor 120 Fragen eingereicht, denen sich Vorstand und Aufsichtsrat stellten.

Trotz gestiegener Preise für Kalidünger rechnet Lohr auch künftig mit einer robusten Nachfrage. "Die Ertragsperspektiven in der Landwirtschaft sind weiterhin intakt und bieten einen Anreiz, den Ertrag je Hektar durch einen ausgewogenen Düngemitteleinsatz zu steigern." Für das laufende Jahr erwarte K+S ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,3 bis 2,6 Milliarden Euro. "Das entspricht mehr als einer Verdopplung unseres operativen Ergebnisses zum Vorjahr. Und mehr noch: Es wäre das mit Abstand beste Ergebnis unserer Firmengeschichte", betonte Lohr.

Fortschritte bei Umweltfragen

Auf der Hauptversammlung bekräftigte der Konzernchef auch den Kurs des Unternehmens in Umweltfragen. Die Versenkung von salzhaltigen Produktionswässern sei endgültig beendet worden. Die Genehmigung für die Einstapelung von Salzwässern unter Tage werde voraussichtlich im Jahresverlauf erteilt. Der Konzern sei zugleich gut gerüstet, die von der Weserministerkonferenz beschlossene deutliche Verringerung der Salz-Einleitung in die Werra bis Ende 2027 einzuhalten. Ab 2028 sollten dann keine Produktionswässer mehr eingeleitet werden. "Bei der Entsorgung der festen Rückstände werden wir die laufenden Haldenerweiterungen an mehreren Standorten bis Anfang 2023 abgeschlossen haben", erklärte Lohr.

K+S steht seit Jahren wegen der Versalzung von Werra und Weser in der Kritik. Für den Konzern, der mehr als 4000 seiner weltweit 10 700 Mitarbeiter in Hessen und Thüringen beschäftigt, hängt die Produktion im hessisch-thüringischen Kalirevier an der Entsorgung von Abwässern. Um diese umweltgerecht zu gestalten, setzt das Unternehmen insbesondere auf Einstapelung und Haldenabdeckung.

Dem hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der in diesem Zusammenhang mehrere Klagen gegen K+S führt, gehen die Anstrengungen des Konzerns nicht weit genug. Die Umweltprobleme des Kalibergbaus seien weiter ungelöst, sagte Naturschutzreferent Thomas Norgall. Die Salzeinleitungen in die Werra müssten zügig reduziert werden. "Bessere Wirtschaftsergebnisse verpflichten zu mehr Umweltschutz", erklärte Norgall. "K+S muss das Haldenwachstum beenden und die salzhaltigen Abfälle in die ausgebeuteten Salzbergwerke zurückbringen oder vermarkten", forderte er.

K+S (WKN: KSAG88)

DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die K+S-Aktie ist angesichts des etwas heiß gelaufenen Kalimarktes sowie des fulminanten Kursanstiegs der vorangegangenen Monate ein relativ heißes Eisen und dementsprechend nur für Mutige geeignet. Diese können bei der günstig bewerteten Aktie den jüngsten Rücksetzer nun aber zum Einstieg nutzen (Stoppkurs: 22,00 Euro).

Mit Material von dpa-AFX

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