Angesichts einer gewissen Unsicherheit hinsichtlich der Unternehmensprognosen haben Anleger bei den in den letzten Monaten starken Aktien von K+S am Mittwoch weiter Kasse gemacht. So zieht sich die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Reks durch K+S und die Remondis-Tochter Remex wegen Bedenken der Wettbewerbshüter hin. Die K+S-Papiere fielen am frühen Nachmittag zwischenzeitlich um mehr als drei Prozent. Für 2021 steht damit aber bisher immer noch ein Kursplus von über 70 Prozent auf dem Zettel.
Die EU-Kartellwächter sorgen sich laut einer Mitteilung vom Mittwoch weiter wegen einer möglicherweise zu großen Marktmacht bei der Entsorgung giftiger Flugasche. Die von dem hessischen Düngerkonzern und Remex unterbreiteten Vorschläge hätten nicht ausgereicht, diese zu zerstreuen. Der Fall werde daher an das deutsche Bundeskartellamt weitergereicht, das die Folgen der Marktkonzentration besser beurteilen könne.
Sollte die Prüfung nun länger dauern, könnte das Folgen für die Jahresziele von K+S haben. Denn die Prognose eines operativen Ergebnisses von 700 bis 800 Millionen Euro beinhaltet einen einmaligen Ertrag von rund 200 Millionen Euro aus der Reks-Gründung. Dem gegenüber steht allerdings ein zuletzt brummender Düngermarkt, der K+S Rückenwind beschert haben dürfte.
Die möglichen Probleme bei der Übernahme sowie der Kursabschlag sind natürlich ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Die Kursentwicklung dürfte bei K+S zukünftig wohl weiterhin vor allem von den Kalipreisen bestimmt werden. Mutige Anleger können bei der günstig bewerteten Aktie nach wie vor zugreifen. Der Stoppkurs sollte bei 10,40 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX