Der Düngerkonzern K+S hat den zum dringend notwendigen Schuldenabbau eingeleiteten Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts abgeschlossen. Unter Berücksichtigung von Schulden und Barmitteln beträgt der Verkaufspreis nun rund 2,6 Milliarden Euro, wie K+S am Freitagabend mitgeteilt hatte. Die Zahlung sei in bar erfolgt. Damit erhalten die Hessen noch ein wenig mehr Geld als avisiert. Bislang war die Rede von 2,5 Milliarden Euro gewesen.
Das Geld wird den Angaben zufolge vollständig zur schrittweisen Reduzierung der Schulden verwendet. Die Nettofinanzverbindlichkeiten betrugen Ende 2020 rund 3,2 Milliarden Euro – dabei sind bestimmte Leasingverbindlichkeiten, Pensionsrückstellungen und langfristige Rückstellungen für bergbauliche Verpflichtungen bereits ausgeklammert. Inklusive dieser Posten hatte das Unternehmen Ende letzten Jahres Nettoschulden in Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro.
Die Kasseler hatten wegen des Neubaus eines Kaliwerks in Kanada, einer Flaute auf dem Düngermarkt sowie teurer Produktionsprobleme in Deutschland infolge mangelnder Abwasser-Entsorgungsmöglichkeiten hohe Schulden angehäuft. Zuletzt lief es aber wieder besser. Der Düngermarkt ist im Aufwind und die Entsorgungsprobleme zumindest aktuell kein großes Thema mehr.
Über die aktuelle Geschäftsentwicklung und den Stand des Schuldenabbaus wird K+S-Chef Burkhard Lohr am 11. Mai zur Vorlage der Zahlen für das erste Quartal berichten.
Die Baader Bank hat die Einstufung für K+S auf "Add" mit einem Kursziel von 11 Euro belassen. Der endgültige Verkaufspreis für das amerikanische Salzgeschäft sei eine kleine positive Überraschung, schrieb Analyst Markus Mayer in einer am Montag vorliegenden Studie. Er liege 100 Millionen Euro über den bisherigen Erwartungen.
Die Aktie von K+S kann zum Wochenstart erneut leicht zulegen. Der Verkauf der nordamerikanischen Salzsparte ist für K+S ein wichtiger Schritt, um die hohe Verschuldung deutlich zu reduzieren. Aufgrund der zuletzt größtenteils positiven Entwicklung der Kalipreise hellen sich die Aussichten für den Bergbaukonzern weiter auf. Die günstig bewertete Aktie ist aber nach wie vor nur für mutige Anleger geeignet.
(Mit Material von dpa-AFX)