Die Aktie von K+S konnte im gestrigen Handel kräftig zulegen. Die aktuelle Entwicklung des Kalipreises gibt derzeit durchaus Anlass zu etwas Optimismus. Auch beim Verkauf des Salzgeschäfts in Nordamerika kommt das Unternehmen kürzlich voran. In einem Bergwerk des MDAX-Konzerns geschieht indes aber weiterhin nichts.
So steht für den Düngerkonzern ein Neustart des Kalibergwerks Siegfried-Giesen bei Hildesheim aus wirtschaftlichen Gründen nicht kurzfristig auf der Tagesordnung. Die Projektentscheidung sei weiter in der Schwebe, sagte ein Unternehmenssprecher in Kassel. Einerseits gebe es noch keine rechtskräftige Genehmigung für einen Neustart, da gegen einen positiven Bescheid des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) von Anfang 2019 weiterhin Klagen von Umweltschützern anhängig sind. Andererseits sprechen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Moment nicht für einen Neustart.
Stillstand seit 1987
Das Bergwerk war 1987 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen worden, wird als Reservebergwerk aber betriebsbereit gehalten. K+S will Siegfried-Giesen wieder in Betrieb nehmen, wenn die Wirtschaftlichkeit gewährleistet ist und das Vorhaben in die Zukunftsstrategie des Konzerns passt. Für den Fall sind Investitionen im höheren dreistelligen Millionenbereich vorgesehen, rund 500 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Derzeit steht bei dem Kasseler Konzern aber der Abbau von Schulden auf dem Programm. Vor dem Hintergrund hatte K+S jüngst Fortschritte beim Verkauf seines amerikanischen Salzgeschäfts vermeldet. In dieser Situation werde das Unternehmen zugleich keine Großinvestitionen wie in das Werk bei Hildesheim mit einem dreistelligen Millionenvolumen vornehmen, sagte der Sprecher.
Die hohe Verschuldung und die Bafin-Vorwürfe machen die K+S-Aktie nach wie vor zu einem sehr heißen Eisen. Mutige Anleger können aber weiterhin auf eine Erholung des günstig bewerteten Düngemittelkonzerns setzen. Wichtig dabei: Ein Stopp bei 7,50 Euro sichert das Investment vor größeren Verlusten ab.
Mit Material von dpa-AFX