Der Dünger- und Salzkonzern K+S will sein Verbundwerk Werra mit Standorten in Hessen und Thüringen neu ausrichten. Dafür sollen die beiden Fabriken Wintershall im hessischen Heringen sowie Unterbreizbach in Thüringen umgestellt werden auf eine trockene Aufbereitung, wie das Unternehmen am Montag bekanntgab. Ein neues Abbauverfahren soll zudem eine höhere Ausbeute und Raum für die Lagerung von Rückständen bieten. "Wir eröffnen unserem Verbundwerk Werra eine langfristige Zukunftsperspektive bis zum Jahr 2060 und stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Werkes", erklärte Konzernchef Burkhard Lohr.
Insgesamt sind rund 4550 Menschen im wichtigsten Kali-Werk des Unternehmens beschäftigt. Die Umstellung soll unter anderem ermöglichen, dass das Unternehmen künftig Rohsalz nutzen kann, das bisher zur Stabilisierung in den Gruben verblieb. Die beiden Fabriken Unterbreizbach und Wintershall will K+S bis 2026/27 zudem auf ein trockenes Aufbereitungsverfahren umstellen. Mit den dabei entstehenden trockenen Rückständen sollen Hohlräume, die beim Abbau unter Tage entstehen, verfüllt werden. Nach 2027 will K+S zudem keine salzhaltigen Abwässer mehr aus der Produktion in die Werra einleiten.
Die Maßnahmen sollen nach Unternehmensangaben dafür sorgen, dass die Lagerstätte in Hessen bis 2060 wertschöpfend genutzt werden kann. Die Laufzeit in Unterbreizbach verlängere sich dadurch zudem voraussichtlich um acht Jahre bis 2040, erklärte das Unternehmen. Die Investitionen in die Neuausrichtung dürften sich auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen.
Gelingt K+S die Umstellung des Verfahrens, könnten enorme Mengen an Abwasser und Erdgas eingespart werden. Es wäre ein sehr großer Schritt nach vorne für den MDAX-Konzern. Die Aussichten sind nach wie vor gut. Zudem ist die Bewertung mit einem 2023er-KGV von 3 und einem KBV von 0,7 sehr günstig. Bereits investierte Anleger können dabeibleiben, der Stopp kann bei 17,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX