An der Aktie des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S scheiden sich weiterhin die Geister. Während einige Experten wegen der aktuellen Probleme skeptisch für die MDAX-Titel gestimmt sind, verweisen andere auf die enorm günstige Bewertung sowie die langfristig durchaus guten Perspektiven für das operative Geschäft.
Die Credit Suisse hat nun ihre Einstufung für die K+S-Papiere erneut mit "Underperform" bestätigt. Das Kursziel sieht Analyst Chris Counihan weiter bei 5,00 Euro. Zwar habe er seine Schätzungen leicht angehoben, rechne aber 2020 immer noch mit einem operativen Gewinn unter der Unternehmensprognose. Mit Blick auf die Aktien bleibe er angesichts der Risiken vorsichtig. Die Verschuldung des Düngerkonzerns sei hoch, auch wenn der geplante Verkauf der amerikanischen Salzaktivitäten die Schuldenquote deutlich senken werde. Für einen nachhaltig positiven freien Mittelzufluss (FCF) müssten sich die Kalipreise noch weiter erholen. Allerdings dürfte gerade hier der Druck vorerst andauern.
Vorteile für Preisgestaltung?
Hingegen sehen die Experten vom Analysehaus Kepler Cheuvreux noch sattes Aufwärtspotenzial. Zwar wurde im Rahmen der jüngsten Studie Ende Juni das Kursziel von 11,00 auf 9,00 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Analyst Christian Faitz untersuchte Unternehmen aus dem europäischen Agrarchemiebereich auf mögliche Einflüsse durch Covid-19. Er hält eine neue Wertschätzung der lokalen Landwirtschaft für möglich und sieht dadurch Vorteile für die Preisgestaltung.
Die K+S-Aktie bleibt aufgrund der hohen Verschuldung und der anhaltend niedrigen Kalipreise ein äußerst heißes Eisen. Daher sollten ausnahmslos mutige Anleger mit langem Atem beim günstig bewerteten MDAX-Titel zugreifen. Die Position sollte mit einem Stoppkurs bei 5,20 Euro abgesichert werden.
Mit Material von dpa-AFX