Der krisengeplagte Stahlhändler Klöckner hat sich zu Wochenbeginn mit einem dicken Plus an die Spitze des MDAX geschoben. Verantwortlich dafür ist Goldman Sachs: Die US-Bank strich ihre Verkaufsempfehlung und hob das Kursziel an. Das Umfeld bleibe aber schwierig.
Goldman Sachs strich Klöckner von der "Conviction Sell List“. Analyst Stephen Benson stufte das Papier des Duisburger Stahlhändlers in einer am Montag veröffentlichten Studie auf "Neutral" hoch und hob das Kursziel von 8,10 Euro auf 8,60 Euro an. Die Aktie habe sich einige Zeit unterdurchschnittlich entwickelt, die meisten negativen Kursfaktoren sollte das Unternehmen nun aber hinter sich haben, so der Analyst. Auch Seth Rosenfeld von Jefferies erneuerte am Montag seine Haltenempfehlung mit fairem Wert von zehn Euro.
Schwarze Zahlen und vorsichtiger Opimismus
Anfang März veröffentlichte Klöckner seine Geschäftszahlen für das Jahr 2014 und meldete dabei einen Gewinn von 22 Millionen Euro. In den beiden Vorjahren hatte das Unternehmen noch rote Zahlen geschrieben. Im Gesamtjahr 2015 sollen Umsatz und operativer Gewinn leicht steigen, für das erste Quartal 2015 äußerte man sich allerdings zurückhaltend.
Wegen des schwachen Ausblicks sowie Gewinnwarnungen von drei US-Stahlproduzenten hatte Benson seine Verkaufsempfehlung für Klöckner erneuert. Nach knapp drei Wochen hat er seine Einschätzung nun aber geändert, auch wenn das Umfeld schwierig bleibe.
Zukünftige Entwicklung abwarten
Mit der Rückkehr in die Gewinnzone hat Klöckner ein wichtiges Signal gesendet. Die zukünftigen Herausforderungen wolle man mit weiteren Einsparungen, geplanten Akquisitionen und einer Strategie zur Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette meistern. Die Entwicklung des Stahlmarktes bleibt jedoch mit Risiken behaftet. Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)