In den vergangenen Tagen musste die Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co deutliche Verluste hinnehmen. Die veröffentlichten Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr kommen bei den Anlegern am Donnerstag allerdings gut an. Grund für die Euphorie: Erstmals seit 2011 will der Konzern eine Dividende zahlen. Trotz eines enttäuschenden Jahresauftaktes werden 20 Cent pro Aktie ausgeschüttet.
Unter dem Strich erwirtschaftete der MDAX-Konzern 2014 einen Gewinn von 22 Millionen Euro. In den beiden Vorjahren hatte Klöckner noch jeweils rote Zahlen geschrieben, 2014 stand ein Fehlbetrag von 85 Millionen Euro zu Buche. Nach dem Rückzug aus wenig profitablen Geschäften legte der Umsatz indes nur um zwei Prozent auf 6,5 Milliarden Euro zu. Ein schwacher Jahresbeginn wirft den Konzern nun allerdings wieder zurück.
Im ersten Quartal wird das operative Ergebnis (EBITDA) mit 15 bis 25 Millionen Euro deutlich zurückgehen. Vor einem Jahr erwirtschaftete Klöckner noch ein EBITDA von 45 Millionen Euro. Gründe für den schwachen Auftakt sind die stark gesunkenen Stahlpreise in den USA, ein währungsbedingter Margendruck, aber auch mögliche Abwertungen von Lagerbeständen in der Schweiz und weiter sinkende Bauaktivitäten in Frankreich.
Prognose bleibt optimistisch
Trotz der Probleme stellte der Vorstand für das Gesamtjahr eine Steigerung des bereinigten operativen Gewinns in Aussicht. Der Konzernumsatz soll in diesem Jahr erneut nur leicht steigen. „Auch wenn wir im vergangenen Geschäftsjahr durch unsere internen Maßnahmen weiter vorangekommen sind, zeigt die erwartete Ergebnisbelastung im ersten Quartal, dass wir den Umbau weiter massiv vorantreiben müssen", sagte Vorstandschef Gisbert Rühl. In Zukunft will Klöckner deshalb wieder stärker auf Zukäufe setzen. Dabei sind vor allem Unternehmen mit höherwertigen Produkten und Dienstleistungen im Blick.
Abwarten
Mit dem Sparprogramm hat Klöckner einen wichtigen Schritt hin zu höherer Profitabilität geschafft. Der Konzern will zudem als Branchenpionier die Digitalisierung bei Bestellungen vorantreiben. Die Entwicklung am Stahlmarkt bleibt allerdings weiterhin ein Risiko. Zudem hemmt nach wie vor das schwierige Chartbild. Anleger greifen nicht in das fallende Messer und warten weiterhin ab.
(Mit Material von dpa-AFX)