Mit schwachen Zahlen hat JinkoSolar die Anleger zuletzt verschreckt. Die Talfahrt beim chinesischen Solarmodulproduzenten, die bereits zu Jahresbeginn eingesetzt hatte, hat deshalb nach wie vor kein Ende gefunden. Inzwischen haben auch einige Experten ihre Schätzungen für den Weltmarktführer überarbeitet.
Sechs Analysten haben sich laut der Nachrichtenagentur Bloomberg seit den Zahlen noch einmal genauer mit JinkoSolar befasst. Das Bild ist dabei sehr uneinheitlich. Zwei raten zum Kauf, dreimal lautet das Votum „Halten“, zudem gibt es eine Verkaufsempfehlung.
Während die meisten Kursziele zwischen 32 und 42 Dollar und damit in der Nähe des aktuellen Aktienkurses liegen, gibt es auch zwei klare Ausreißer. Die Credit Suisse sieht den fairen Wert bei 65 Dollar und damit auf dem Niveau vom Januar. Auf der anderen Seite macht der bekannte „Solar-Bär“ Gordon Johnson von GLJ Research seinem Namen wieder einmal alle Ehre. Er rät zum Verkauf und sieht das Kursziel lediglich bei 10,39 Dollar.
Die unterschiedlichen Einschätzungen der Experten verdeutlichen die Problematik bei JinkoSolar. Einerseits stimmen die langfristigen Aussichten in der Branche nach wie vor, andererseits hat die Marge zuletzt stark gelitten. Der Konzern muss deshalb Vertrauen zurückgewinnen. Anleger warten vor dem Neueinstieg weiter ab, ob auf dem aktuellen Niveau tatsächlich die Bodenbildung gelingt.