Bei einem möglichen Verkauf des 60-prozentigen Anteils am Autozulieferer Hella durch die Industriellenfamilie Hueck könnte es dem Manager Magazin zufolge nun schnell gehen. Interessenten gebe es demnach einige, wie die Finanzinvestoren Advent und Bain Capital, die als Team antreten, sowie CVC und Blackstone. Auch die Autozulieferer Hasco und Faurecia erwägten Gebote. Die Hella-Aktie springt wieder an.
Der 71-jährige Jürgen Behrend, der den Autozulieferer lange geführt hatte und seit einigen Jahren im Gesellschafterausschuss sitzt, drückt aufs Tempo, so das Manager Magazin unter Berufung auf der Unternehmensumfeldt. Bei Hella wolle man noch vor dem Sommer entscheiden, heißt es weiter.
Bereits Ende April hatte das Manager Magazin berichtet, dass die Hella-Eignerfamilie die Investmentbank Rothschild mit dem geplanten Anteilsverkauf beauftragt habe. Vor dem damaligen Kurssprung hatten die Aktien noch rund 46 Euro gekostet.
Der Licht- und Elektronikspezialist aus dem westfälischen Lippstadt hat die Folgen der Coronakrise und die zuvor anhaltend maue Autokonjunktur im vergangenen Geschäftsjahr deutlich zu spüren bekommen. Zuletzt liefen die Geschäfte für die Westfalen aber wieder besser und Hella profitierte von der Erholung der Branche. Die Kursziele der Analysten liegen zwischen 42 Euro (Morgan Stanley) und 66 Euro (Goldman Sachs).
Sollte es tatsächlich zum Verkauf der Anteile des seit 2014 börsennotierten MDAX-Konzerns kommen, könnten dessen Tage an der Börse gezählt sein. Käme es zu einem entsprechenden Deal, wäre ein milliardenschweres Übernahmeangebot an die restlichen Hella-Eigner die Folge. Risikobewusste Anleger können mit einer kleinen Position auf dieses Szenario spekulieren, sollten dabei aber auch ein Scheitern samt Rücksetzer einkalkulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)