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Jahr der Crash-Prognosen: Die erste Warnung ging schon mal daneben

Jahr der Crash-Prognosen: Die erste Warnung ging schon mal daneben
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 02.10.2015 Andreas Deutsch

Nach sechs Jahren Hausse dämmerte es den Experten: So kann es nicht weitergehen, es wird Verluste geben – und zwar schmerzhafte. Einer, der eine ganz konkrete Crashwarnung abgab, ist Martin Armstrong. Er lag nicht richtig – vorerst jedenfalls.

Kinofans kennen Martin Armstrong aus dem „The Forecaster“, ein stark biographischer Thriller über kühne Prophezeiungen und Verschwörungstheorien. Armstrong, ein amerikanischer Börsenanalyst, sagt von sich, er habe anhand komplexer mathematischer Formeln alle Crashs richtig vorausgesagt. Seine dunkle Seite: Armstrong saß mehr als elf Jahre im Gefängnis. Offenbar hatte er Kunden um rund 700 Millionen Dollar betrogen.

Im April sagte Armstrong zur Welt: „Lassen Sie auf alle Fälle die Finger von Staatsanleihen. Die sind heillos überbewertet. Hier wird es zum großen Crash kommen. Mein Modell sagt den Crash für den 1. Oktober voraus.“

Gestern war der 1. Oktober. Passiert ist nichts. Einen Versuch hat Armstrong allerdings noch. Der Wirtschaftswoche sagte er drei Wochen nach dem Welt-Interview, er erwarte einen Crash am Anleihenmarkt um den 17. Oktober rum. Schauen wir mal …

Auch Shiller, Icahn und Faber warnen

Armstrong war nicht der einzige in diesem Jahr, der Ungemach vorausgesagt hat. Zu ihnen zählt Nobelpreisträger Robert Shiller. „Zu 30 Prozent steigt die Börse in den kommenden Jahren über die alten Rekorde hinaus - zu 70 Prozent erleben wir zeitnah einen Crash“, sagte der Amerikaner im September der Wirtschaftswoche.

Shiller verwies in seiner Begründung unter anderem auf das von Investoren viel beachtete und nach ihm benannte Shiller-KGV, das sich für den S&P 500 auf den historisch sehr hohen Wert von 27 belief.

Zuletzt meldete sich auch Carl Icahn zu Wort. Der aktive Investor warnte in einem Interview mit CNBC vor einer Blasenbildung im Kunstsektor, bei Immobilien und bei Hochzinsanleihen, ausgelöst durch die historisch niedrigen Zinsen. Diese Entwicklung hat laut Icahn „dramatische Konsequenzen“. Icahn warnte vor einem Blutbad.

„Es ist so, als ob man jemandem Medizin gibt – immer und immer wieder. Aber man weiß nicht, wie sie wirkt. Möglicherweise wird sie böse Nebenwirkungen haben“, so der Investor. „Wir wissen allerdings alle, dass, als wir es das letzte Mal taten, das Ergebnis die Finanzkrise war. Also: Wo ziehen wir die Grenze?“

In dieser Riege darf Marc Faber nicht fehlen. Der oberste Schwarzseher warnte jüngst in einem Interview mit dem Schweizer Magazin Cash davor, dass sich die Weltwirtschaft weiter verlangsamt und der S&P 500 um weitere zehn Prozent fällt.

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