Klimafreundliche Busse sind gefragter denn je. Solaris Bus & Coach bietet alles: biogas-, wasserstoff- und batteriebetriebene Elektrobusse. An der Story lässt sich über die Muttergesellschaft Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF) partizipieren. Solaris zählt seit Anfang September 2018 zu CAF. Das Geschäft mache die Unternehmensgruppe damit zu einem Marktführer für urbane Verkehrskonzepte in Europa, heißt es. Denn CAF besteht nicht nur aus Solaris. Das spanische Unternehmen blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück und hat sich auf die Planung, Produktion, Wartung und Lieferung von Schienenfahrzeugen spezialisiert.
Doch die Übernahme von Solaris könnte die CAF-Gruppe in eine neue Umsatz- und Bewertungsdimension hieven. Schließlich brummt das Geschäft bei der polnischen Tochtergesellschaft. Von der Entwicklung profitiert auch ein polnischer Investmentfonds, der sich nach der Komplettübernahme durch CAF wieder 35 Prozent an dem zukunftsträchtigen Bushersteller gesichert hat.
Neue Trumpfkarte in der Hand
Solaris hat sich auch dem Thema Wasserstoff gewidmet und das neue Flaggschiffmodell vor Kurzem auf dem UITP Global Public Transport Summit 2019 in Stockholm vorgestellt. Urbino 12 Hydrogen heißt der neue Bus, der schon bald in Städten und Ballungszentren emissionsfrei unterwegs sein soll. So hat bereits die italienische Stadt Bozen zwölf Stück bei Solaris mit einem achtjährigen Wartungs- und Servicepaket geordert. Betreiben wird die Busse SASA Bolzano. Und auch in Paris zeigt man offenbar Interesse an dem Wasserstoffbus: RATP, der staatliche Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs in Paris, will den Urbino 12 Hydrogen im kommenden Jahr für zehn Wochen testen.
Die CAF-Tochter Solaris befindet sich in einer attraktiven Marktposition, um vom Wechsel von konventionellen Busantrieben hin zu emissionsarmen beziehungsweise -freien Bussen zu profitieren. In Polen ist man klar die Nummer 1, in Europa mit einem 2018er-Marktanteil von 17 Prozent hinter BYD/ADL auf Platz 2 geführt. 2018 verkaufte Solaris 1.226 Busse und O-Busse, davon 153 nach Deutschland.
Übernahme schlägt voll ein
Solaris wird nach der Akquisition in der CAF-Bilanz geführt. Durch diesen Sondereffekt stieg der Umsatz im ersten Quartal um satte 45 Prozent auf gut 636 Millionen Euro. Ohne den Solaris-Effekt hätte die spanische Unternehmensgruppe die Erlöse lediglich um zwölf Prozent gesteigert. Beim EBITDA legte CAF um 29 Prozent auf 57,4 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 14,2 Millionen Euro übrig. Ebenfalls positiv: Der Auftragsbestand befindet sich auf einem Rekordniveau. Die Eckdaten unterstreichen, wo die Reise bei CAF mit Solaris hingehen kann. Hinzu kommt das breite Produktportfolio neben dem Geschäft mit Bussen mit Antrieben aller Art. Schienenfahrzeuge von CAF werden rund um den Globus nachgefragt und bilden die Basis für ein erfolgreiches und profitables Geschäftsmodell. Damit sind auch Dividendenzahlungen möglich. Aktuell beträgt die Rendite ordentliche 1,7 Prozent.
Solaris dürfte der CAF-Gruppe frisches Leben und der Aktie endlich positive Impulse einhauchen. Können die Papiere von Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF) das 52-Wochen-Hoch bei 44,90 Euro aus dem Weg räumen, sollten schnell Kurse im Bereich von 50,00 Euro möglich sein. Mutige Anleger spekulieren mit einer Position auf dieses Szenario.