Cancom hat in den ersten Monaten des Jahres den Gegenwind durch die angespannten Lieferketten zu spüren bekommen. Ob sich die Lage mittlerweile gebessert hat, werden die Zahlen zum zweiten Halbjahr am 11. August zeigen. Mit einer kleineren Übernahme hat die Gesellschaft ihre Position in der DACH-Region weiter verstärkt. Die Hintergründe.
Sie interessieren sich für die Welt der heimischen Nebenwerte? Mit den kostenlosen Real-Depot News können Sie sich unverbindlich ein Bild von den vielseitigen Anlagemöglichkeiten im Small-Cap-Bereich machen. AKTIONÄR-Redakteur Michael Schröder schreibt Ihnen seine Einschätzung zu interessanten Investmentideen und aussichtsreichen Nebenwerten.
Mit der Akquisition von S&L Systemhaus wurde ein kleinerer Wettbewerber mit Sitz in Mülheim-Kärlich geschluckt. Der IT-Berater aus Rheinland-Pfalz bedient mit rund 100 Mitarbeitern die Sektoren Logistik, Gesundheit, Automotive und den kommunalen Bereich und hat 2021 bei Umsätzen in Höhe von 15 Millionen Euro eine EBITDA-Marge von rund zwölf Prozent generiert.
Größere Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn hat der Zukauf nicht. Aus Sicht der Analysten von Alster Research ist vor allem die geographische Lage und die Stärkung mit qualifiziertem Personal bei dieser Akquisition von Bedeutung. Sie haben ihre Kaufempfehlung mit Ziel 65 Euro bestätigt.
Die Cancom-Aktie hat sich von dem jüngsten Rücksetzer von 55 auf unter 30 Euro bisher noch nicht wirklich erholen können. Der Gegenwind durch die angespannten Lieferketten dürfte sich zum einen etwas abgeschwächt haben. Zum anderen sollten die Einbußen und Verschiebungen mittlerweile ausreichend eingepreist sein. Auf der anderen Seite sorgt der jüngst vermeldete Wechsel in der Führungsetage für Verunsicherung.
Im Schnitt sehen Analysten den Umsatz im Jahr 2022 bei 1,37 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,3 Milliarden Euro) und rechnen mit einem EBITDA von 145 Millionen Euro (Vorjahr: 130 Millionen Euro). Unter dem Strich könnte so ein Gewinn je Aktie von 1,50 Euro (Vorjahr: 1,16 Euro) zu Buche stehen. Im kommenden Jahr prognostizieren die Experten einen Erlösanstieg auf 1,5 Milliarden Euro und einen Gewinn je Aktie von 2,10 Euro. Daraus würde ein 2023er-KGV von 14 und ein KUV von 0,8 resultieren. Das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt aktuell bei 51,80 Euro – dabei liegen die Kursziele in einer breiten Range zwischen 34 und 65 Euro.
Liefert Cancom im August die erwarteten Zahlen und wird die zuletzt gesenkte Prognose bestätigt, dann sollte die Verunsicherung der Investoren langsam weichen und das Kaufinteresse wieder zunehmen. Risikobewusste Anleger können das aktuelle Niveau im Vorfeld der Zahlen für den Auf- oder Ausbau einer Position nutzen. Wer auf der sicheren Seite stehen will, wartet die nächsten Zahlen ab. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Cancom befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.