Der IT-Dienstleister Bechtle hat den Umsatz trotz der anhaltenden Lieferengpässe gesteigert und dabei sogar mehr verdient als von den Analysten im Vorfeld erwartet. Die Aktie kann sich von ihren Tiefstständen lösen. Im Sog des IT-Dienstleisters können auch die Papiere von Cancom wieder Boden gut machen.
Im ersten Quartal hat Bechtle nach vorläufigen Zahlen das Vorsteuerergebnis (EBT) um rund 19 Prozent auf 73 Millionen Euro gesteigert. Ein wesentlicher Grund für diese sehr positive Entwicklung waren belastende Sondereffekte im Vorjahreszeitraum, die im ersten Quartal des laufenden Jahres weitgehend ausblieben. Das vorläufige Ergebnis liegt damit deutlich über den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt ein EBT von rund 64 Millionen Euro auf dem Zettel hatten. Der Umsatz beläuft konnte ungeachtet der andauernden Lieferengpässe um rund sieben Prozent auf knapp 1,38 Milliarden Euro erhöht werden. Die EBT-Marge liegt entsprechend bei 5,3 Prozent. Detaillierte Zahlen will das Unternehmen am 12. Mai veröffentlichen.
Dieser Termin steht auch bei Cancom im Kalender. Die Ausgangslage ist hier ähnlich. Trotz des schwierigen Umfeldes sollen Umsatz, Rohertrag sowie die operativen Ergebnisse im laufenden Jahr laut Konzernchef Rudolf Hotter „sehr deutlich steigen“. Ein Umsatzanstieg um mehr als zehn Prozent scheint also möglich. Im vergangenen Jahr steigerte Cancom trotz der Lieferengpässe für IT-Komponenten die Erlöse um knapp elf Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das EBITDA wuchs dabei um gut ein Fünftel auf 121,5 Millionen Euro. Fällt der Jahresstart bei Cancom ähnlich gut aus, dürfte die Jahresprognose mit den Q1-Zahlen bestätigt werden.
Entspannt sich die Situation auf den Beschaffungsmärkten dürften die Papiere der beiden IT-Dienstleister nachhaltig vom aktuellen Kursniveau lösen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot bei Cancom mit einer Trading-Position auf dieses Szenario.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Cancom befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.