Der IPO-Markt in Deutschland entwickelte sich auch 2024 alles andere als dynamisch. Lediglich vier Unternehmen – eines mehr als im vergangenen Jahr – wagten den im laufenden Jahr den Börsengang im Prime Standard. Beim Gesamtemissionsvolumen blieb man allerdings hinter 2023 zurück, so eine Analyse von Kirchhoff Consult. Im kommenden Jahr erwartet man hingegen eine deutliche Belebung.
„Investoren sind nach teils deutlichen Kursverlusten einiger Börsenneulinge der vergangenen Jahre vorsichtiger geworden. Auch 2024 ist leider kein guter IPO-Jahrgang. Mit vier IPOs in Deutschland verzeichnen wir zwar einen Börsengang mehr als im Vorjahr, aber das Emissionsvolumen sank auf den zweitniedrigsten Wert der letzten zehn Jahre. Dazu kommt, dass die Kurse von drei der vier IPOs im Minus liegen. Dennoch bleibt die Börse eine attraktive langfristige Quelle für Wachstumskapital. Bei den derzeit hohen Bewertungen am Kapitalmarkt befinden sich viele Unternehmen in der Warteschleife für einen Börsengang 2025.“
Nach 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2023 erreichte das Gesamtemissionsvolumen 2024 lediglich 1,5 Milliarden Euro. Dabei entfielen mit 889 Millionen Euro deutlich mehr als die Hälfte des Emissionsvolumens auf den größten Börsengang des Jahres, die Douglas AG. Unter den vier IPOs notiert nur eines im Plus: Die Springer Nature AG & Co. KGaA legte knapp neun Prozent zu.
Für 2025 rechnet Kirchhoff mit einer Belebung des IPO-Marktes. Jens Hecht, Managing Partner bei Kirchhoff Consult, erklärt hierzu: „Wir rechnen 2025 mit einem deutlichen Anstieg der Emissionstätigkeit und mit mindestens 8 bis 10 Börsengängen im Frankfurter Prime Standard.“ Aus seiner Sicht habe die deutsche Unternehmerlandschaft das Potenzial für mindestens 50 Börsengänge pro Jahr. Zu den IPO-Kandidaten zählen im kommenden Jahr das deutsche Energie-Start-up 1Komma5° und das Berliner Fintech Raisin. Auch DER AKTIONÄR hat vor Kurzem den deutschen IPO-Markt genauer unter die Lupe genommen: "Deutschland, Deine Börsenaspiranten". DER AKTIONÄR wird zudem zeitnah berichten, sobald sich auf dem IPO-Markt wieder etwas tut und es genauere Infos zu etwaigen Börsengängen gibt.