Die Gefahr einer militärischen Eskalation hat DAX und Co zum Wochenstart unter Druck gesetzt. Auch heute dürften die Sorgen vor einem russischen Einmarsch in der Ukraine vorerst belasten. Vielleicht kann Bundeskanzler Olaf Scholz mit seinem Kurzbesuch in Kiew bei Russlands Präsident Wladimir Putin zu einer Entschärfung der Krise beitragen. Entsprechende Nachrichten dürften auch bei der Infineon-Aktie für Impulse sorgen.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt: Im aktuellen Marktumfeld rücken operative Entwicklung und Orderbücher in den Hintergrund. Doch am Ende werden die Investoren wieder den Blick auf diese fundamentalen Eckdaten richten – und die sehen bei Infineon unverändert vielversprechend aus. Der Chiphersteller hat seine Hausaufgaben gemacht, sollte die Lieferkettenprobleme gut managen können.
Nach den bereits hohen Investitionen der vergangenen Jahre, will der Konzern noch mehr Geld in die Hand nehmen: Die Investitionen sollen bei etwa 2,4 Milliarden Euro liegen nach knapp 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Ein wichtiger Baustein, um das Umsatzziel von mehr als 16 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2024/25 zu erreichen.
Der Auftragsbestand von 31 Milliarden entspricht aktuell rechnerisch dem Umsatzvolumen von mehr als zwei Geschäftsjahren. Auch wenn hier noch ein paar Aufträge wieder wegfallen könnten: Für das laufende Jahr sind die Orderbücher voll und die Kapazitäten komplett ausgelastet.
Das Fazit hat Bestand: Anleger sollten sich von der jüngsten Kursentwicklung nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter auf eine Entspannung in der Ukraine setzen. Die mittel- und langfristigen Aussichten bei Infineon sind unverändert gut. Im Bereich um 30 Euro wartet zudem eine massive charttechnische Unterstützungszone.