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Infineon: Schwächeanfall aus China?

Infineon: Schwächeanfall aus China?
Foto: Börsenmedien AG, Infineon
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Michael Schröder 15.07.2019 Michael Schröder

Unter dem Druck des Handelskrieges mit den USA hat sich das Wachstum in China im zweiten Quartal des Jahres auf 6,2 Prozent verringert. Damit wächst die zweitgrößte Volkswirtschaft so langsam wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr – aber weiter im Rahmen der Vorgabe der Regierung von 6,0 bis 6,5 Prozent für dieses Jahr. China ist für Infineon ein wichtiger Markt. Was beudetet die Schwäche?

Wie das Statistikamt in Peking berichtete, erreichte das Wachstum seit Jahresanfang insgesamt noch einen Wert von 6,3 Prozent. So war Chinas Wirtschaft im ersten Quartal zunächst überraschend robust mit 6,4 Prozent gewachsen. Doch wird der Abwärtsdruck stärker. Der Außenhandel ist seit Jahresanfang um zwei Prozent und im Juni sogar um vier Prozent zurückgegangen. Auch entwickelt sich die Industrieproduktion zwei Monate in Folge schlecht. Als weiteres Zeichen für die Konjunkturschwäche stagnieren die Erzeugerpreise.

China ist für Infineon ein wichtiger Markt. In keiner anderen Region auf der Welt verkauft der Konzern so viele Chips wie in der Volksrepublik. Ein Viertel vom Umsatz stammt aus dem Reich der Mitte.

Im vergangenen Geschäftsjahr (30. September) lag der Umsatzanteil der Region Asien-Pazifik bei Infineon mit 1,38 Milliarden Euro bei 42 Prozent. Mit einem Anteil von weiter über 50 Prozent am Weltmarkt für Halbleiter ist Asien längst der bedeutendste Markt.

Die direkten Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China sind für den Konzern aber niedrig. Die (Straf-)Zölle auf die betroffenen Produkte sind überschaubar.

Die aktuelle Entwicklung könnte sich allerdings weiterhin negativ auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus auswirken. Das gilt besonders für die Halbleiterbranche, deren globale Vernetzung im Vergleich zu anderen Industrien deutlich höher ist.

Aber: Die langfristigen Aussichten in den wichtigen Zielmärkten von Infineon wie Elektromobilität, automatisiertes Fahren, erneuerbare Energien, Rechenzentren und mobile Kommunikation sind unverändert gut: Die Bevölkerung wächst rasant, der globale Energiebedarf steigt immens.

Am Ende bleibt die Frage, wieviel vom Abschscwung in China bereits im jüngsten Kursverlauf eingepreist ist. Frische Daten zum dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2018/19 gibt es am 1. August. DER AKTIONÄR hat bereits aufgezeigt, auf welche Zahlen sich Anleger einstellen sollten.

Infineon (WKN: 623100)

Das AKTIONÄR-Fazit hat Bestand: Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau daher weiter zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen, sollten sich dabei aber auch auf kleinere Rücksetzer einstellen. Die erste Zielzone, die die Aktie nun anlaufen sollte, liegt zwischen 17 und 18 Euro.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

(Mit Material von dpa-AFX)

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