An der fundamentalen Situation hat sich bei Infineon Technologies zuletzt nichts geändert. Der Chiphersteller hat nach wie vor mit einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen und wagt zeitgleich den bisher größten Übernahmeversuch in der Konzerngeschichte. Kurzfristig überwiegen zwar die Unsicherheiten. Mittelfristig dürften Umsätze und Margen allerdings wieder steigen.
Die langfristigen Aussichten in den wichtigen Zielmärkten von Infineon wie Elektromobilität, automatisiertes Fahren, erneuerbare Energien, Rechenzentren und mobile Kommunikation sind unverändert gut: Die Bevölkerung wächst rasant, der globale Energiebedarf steigt immens.
Halbleiter- und Systemlösungen von Infineon helfen dabei, den Alltag einfacher, sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten. Der DAX-Konzern nimmt in den von ihm adressierten Segmenten eine führende Rolle ein.
Die direkten Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China sind für Infineon zwar niedrig. Die (Straf-)Zölle auf die direkten Produkte sind für den Konzern überschaubar. Die aktuelle Entwicklung könnte sich aber weiterhin negativ auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus auswirken. Das gilt besonders für die Halbleiterbranche, deren globale Vernetzung im Vergleich zu anderen Industrien deutlich höher ist.
Am Ende bleibt die Frage, wieviel davon bereits im jüngsten Kursverlauf eingepreist ist. Frische Daten zum dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2018/19 gibt es am 1. August. DER AKTIONÄR hat bereits aufgezeigt, auf welche Zahlen sich Anleger einstellen sollten.
Das Fazit hat Bestand: Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau weiter zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen, sollten sich dabei aber auch auf kleinere Rücksetzer einstellen. Die erste Zielzone, die die Aktie nun anlaufen sollte, liegt zwischen 17 und 18 Euro.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.