„Bei einem anhaltend positiven Newsflow und einem halbwegs freundlichen Marktumfeld sollte die Aktie in Kürze ein Kaufsignal generieren“, lautete vor einer Woche die Einschätzung zu Infineon an dieser Stelle. Das Szenario ist aufgegangen. Die DAX-Aktie ist kräftig angezogen. Kommt nun der Durchmarsch oder knicken die Bullen wieder ein?
DER AKTIONÄR hat mehrfach erklärt, dass bei Infineon neben der eigenen operativen Entwicklung kurzfristig auch die Zahlen der Wettbewerber die Kursentwicklung beeinflussen können. Das hat sich in den letzten Tagen eindrucksvoll bestätigt. STMicroelectronics, Intel und Co haben mit ihren guten Zahlen und zuversichtlichen Ausblicken eine Steilvorlage geliefert, die die Infineon-Anleger gerne aufgenommen haben – und die Aktie gut zehn Prozent nach oben getrieben haben.
Wie geht es kurzfristig weiter? Frische Zahlen von Infineon gibt es erst am 12. November. Die im März gesenkte Prognose für das Geschäftsjahr 2018/19 sollte aber auch dank eines starken Dollars erreicht worden sein. Infineon rechnet auf Basis der abgeschlossenen ersten drei Quartale und der Erwartung für das vierte Quartal weiter mit einem Umsatzanstieg von fünf Prozent auf 8,0 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,6 Milliarden Euro). Die Segmentergebnis-Marge wird voraussichtlich 16 Prozent betragen.
Die Prognose für das erste Quartal 2019/20 dürfte aber noch verhalten ausfallen. Spätestens ab dem zweiten Halbjahr könnte die Talsohle in Sachen Profitabilität dann durchschritten sein. Zumal die strukturellen Treiber weiter intakt und die langfristige Wachstumsperspektive unverändert gut sind. Risikobewusste Anleger können die dynamische Aufwärtsbewegung in Richtung 19/20 Euro weiter ausreizen, sollten auf dem Weg nach oben aber auch an erste Gewinnmitnahmen denken.