Wechselbad der Gefühle. Gestern fiel die Infineon-Aktie nach den schwachen Zahlen von US-Konkurrenten Texas Instruments deutlich zurück. Heute zählt der Chiphersteller schon wieder zu den Top-Gewinnern im DAX. Der europäische Wettbewerber STMicroelectronics hat starke Daten präsentiert.
STMicroelectronics steigerte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 17,5 Prozent auf 2,55 Milliarden Dollar. Damit übertraf der Chiphersteller die Erwartungen der Analysten. Seine nach einem schwachen zweiten Quartal gesenkte Umsatzprognose konkretisierte der Infineon-Konkurrent und liegt nun in der Mitte der zuvor angepeilten Spanne zwischen 9,35 bis 9,65 Milliarden Dollar.
Das operative Ergebnis sprang im Quartalsvergleich um fast 71 Prozent auf 336 Millionen Dollar. Unter dem Strich blieben mit 302 Millionen Dollar sogar fast 90 Prozent mehr hängen als im Vorquartal. Allerdings lag die von Analysten viel beachtete Bruttomarge mit 37,9 Prozent um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorquartal.
Konzernchef Jean-Marc Chery hatte bereits angekündigt, dass STMicro in der zweiten Jahreshälfte wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren wolle. Entsprechend zufrieden zeigte er sich mit den vorgelegten Zahlen. Die Investoren honorieren die Entwicklung und treiben die Aktie Richtung Jahreshoch.
Vom Jahreshoch ist die Infineon-Aktie noch weit entfernt. Aber immerhin halten die News von STMicroelectronics die DAX-Aktie im Rennen, nachdem die schwachen Zahlen von Texas Instruments die Papiere gestern noch kräftig auf Talfahrt geschickt hatten.
Damit bleibt das kurzfristige Szenario unverändert: Solange sich die Aktie oberhalb der Unterstützung bei 15,40 Euro halten kann, ist die Welt aus charttechnischer Sicht in Ordnung. Gelingt der Sprung über die 17-Euro-Marke würde ein Kaufsignal mit erstem Ziel 19,15 Euro generiert. Offizielle Zahlen zum Geschäftsjahr 2018/19 gibt es von Infineon am 12. November.