Dekarbonisierung und Digitalisierung sind die strukturellen Wachstumstreiber der Halbleiterindustrie. Um die künftige Kundennachfrage zu bedienen, baut Infineon seine Produktionskapazitäten in Asien aus. Für das Jahr 2025 sind alle Ausgaben für den neuen Standort bereits in der Investitionsprognose des Konzerns enthalten. Was jetzt noch fehlt, ist die Belebung der Nachfrage.
Mit dem neuen Standort optimiert und diversifiziert Infineon seine Fertigungslandschaft. „Wir errichten eine hochmoderne Backend-Fertigung in Thailand. Die Investition ist ein wichtiger Schritt, um unsere Produktionsstrategie im Backend-Bereich weiter zu diversifizieren, im Hinblick auf Kosten zu optimieren und an die Erweiterung unserer Frontend-Kapazitäten anzugleichen“, erklärt Rutger Wijburg, COO von Infineon. „Unser neuer Backend-Standort ist auf hohe Effizienz, Stabilität und Qualität ausgerichtet, sodass unsere Kunden stets zuverlässig mit qualitativ hochwertigen Produkten beliefert werden.“
Das erste Gebäude wird planmäßig Anfang 2026 betriebsbereit sein. Der weitere Ausbau richtet sich nach der Marktnachfrage und kann flexibel gestaltet werden.
Eine Investition in die Zukunft. Denn angesichts der schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern in der Chipbranche die Bestände an vielen Stellen derzeit noch immer die Endnachfrage. Immerhin: Aktuelle Marktdaten für den November haben gezeigt, dass die weltweiten Halbleiterverkäufe im Monatsvergleich stärker gestiegen sind als saisonal üblich.
Infineon dürfte auf Sicht von den Entwicklungen rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und der weiter hochlaufenden Produktion von Siliziumkarbid-Chips (SiC) für neue Kunden auch aus dem Automobilbereich profitieren. Sollte sich bei den Investoren in den kommenden Wochen etwas mehr Zuversicht breitmachen, dürfte die Infineon-Aktie wieder Kurs auf die 38-Euro-Marke nehmen. Auf dem Weg dorthin wartet im Bereich um 34 Euro noch ein charttechnischer Widerstand, an dem der Titel zuletzt abgeprallt ist. Größere Abwärtsrisiken sollten durch die niedrigen Bewertungsmultiplikatoren begrenzt sein. Anleger mit Weitblick können daher an ihren Positionen festhalten – sollten sich jedoch zunächst auf einen volatilen Kursverlauf einstellen.
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