Das generelle Argument für Anleger, im kommenden Jahr in den USA zu investieren, ist allen Investoren bestens bekannt, so Jefferies-Analyst Raj Jilka. Doch der Bewertungsunterschied im Vergleich zu europäischen Unternehmen sei einfach zu groß, um diesen zu ignorieren. Vor diesem Hintergrund zählt er Infineon zu den "Top Picks" in Europa für 2025.
Angesichts der schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung überlagern in der Chipbranche die Bestände weltweit an vielen Stellen noch immer die Endnachfrage. Die erhoffte Belebung lässt weiterhin auf sich warten – auch bei Infineon. Vorstand Jochen Hanebeck hat die Investoren daher auf einen weiterhin verhaltenen Geschäftsverlauf eingestellt. Analysten sehen dennoch Erholungspotenzial für die Aktie.
Während eine Korrektur der Chipnachfrage im Autosektor zu Ende geht, glaubt Jefferies-Analyst Jilka bei dem Chipkonzern an weitere "Design Wins" im Autobereich. Aus seiner Sicht sollten jedoch auch Marktanteilsgewinne im Bereich der Künstlichen Intelligenz dienlich sein. DER AKTIONÄR hat bereits erklärt, dass immer mehr große Prozessorhersteller dem Vernehmen nach inzwischen im KI-Bereich auf Chips aus dem Hause Infineon setzen. Infineon hat im Geschäftsbereich PSS ein Leistungsmodul im Programm, das eine führende Leistungsdichte bietet und gleichzeitig die Gesamtbetriebskosten für KI-Rechenzentren senkt. Die Umsätze mit Halbleitern für Rechenzentren dürften in den kommenden Jahren überproportional steigen.
Jefferies hat die Kaufempfehlung für die DAX-Aktie mit einem Kursziel von 45 Euro daher bestätigt. DER AKTIONÄR stimmt dem Analysten insgesamt zu und hält ebenfalls an seiner grundlegend positiven Einschätzung zu Infineon fest. Zeichnet sich eine Belebung der Nachfrage ab, dürfte die Aktie schnell entsprechend reagieren. Größere Abwärtsrisiken sollten durch die niedrigen Bewertungsmultiplikatoren begrenzt sein. Es ist gut möglich, dass mit den Q1-Zahlen von Micron Technologies am Mittwoch nach US-Börsenschluss (18. Dezember) ein erster positiver Impuls ausgelöst wird. Kurzfristig orientierte Anleger können daher auf einen vorweihnachtlichen Zwischenspurt der Aktie spekulieren. Anleger mit Weitblick halten ungeachtet dessen weiter an ihren Positionen fest und setzen auf eine Belebung der Nachfrage im kommenden Jahr.
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