Die starke Nachfrage nach neuer Computer-Hardware hat Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) Ende 2024 einen weiteren kräftigen Umsatzschub beschert. Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger mit Großkunden wie Nvidia und Apple hat damit noch besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Was bedeutet das für Infineon?
TSMC erzielte in den Monaten Oktober bis Dezember 2024 einen Umsatz von 868,5 Milliarden Taiwan-Dollar (26,36 Milliarden Dollar). Das entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von starken 34,4 Prozent. Branchenkenner hatten im Vorfeld nur Erlöse von 25,9 Milliarden Dollar auf dem Zettel.
Diese Entwicklung unterstützt die Erwartung, dass große IT-Unternehmen wie die Google-Mutter Alphabet und der Softwarehersteller Microsoft weiterhin in den Ausbau ihrer Rechenzentren investieren. Dabei geht es vor allem um Anwendungen rund um Künstliche Intelligenz (KI), die eine enorme Rechenleistung erfordert. Microsoft hatte Ende vergangener Woche bereits angekündigt, im laufenden Geschäftsjahr 80 Milliarden Dollar in den Ausbau von Rechenzentren zu stecken.
Der Aktienkurs von TSMC hat in den vergangenen Jahren kräftig zugelegt. Seit Beginn des KI-Booms nach der Vorstellung des Chatbots ChatGPT durch OpenAI Ende 2022 hat sich der Wert der Papiere mehr als verdoppelt. Weitere Impulse könnten die vollständigen Ergebnisse für das vierte Quartal sowie der Ausblick für das laufende Jahr geben, die am 16. Januar präsentiert werden sollen.
Auf den Kurs der Infineon-Aktie haben die Eckdaten – anders als in der Vergangenheit – nur wenig Impulse. Nach dem fulminanten Jahresstart ist die Aktie wieder im Bereich zwischen 33 und 34 Euro hängen geblieben – hier war der Titel bereits im Dezember mehrfach nach unten abgedreht. Für UBS-Analyst Francois-Xavier Bouvignies ist die Aktie aber einer der Favoriten des Jahres. Der DAX-Konzern sollte von den Entwicklungen rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI), einer hochlaufenden Produktion von Siliziumkarbid-Chips (SiC) für neue Kunden sowie von Wechselkurseffekten profitieren. Er bestätigte daher zum Jahresstart seine Kaufempfehlung.
DER AKTIONÄR hält ebenfalls an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest: Noch wird der Konzern durch den Abbau erhöhter Lagerbestände ausgebremst. Mit Ausnahme der Künstlichen Intelligenz bieten die Endmärkte derzeit kaum Wachstumsimpulse. Sollte sich bei den Investoren in den kommenden Wochen etwas mehr Zuversicht breitmachen, dürfte die Infineon-Aktie die genannte charttechnische Hürde hinter sich lassen und Kurs auf die 38-Euro-Marke nehmen.
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