Infineon hat trotz der Auswirkungen der Coronakrise und der anhaltenden Schwäche der Automärkte im dritten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet. In Sachen Jahresprognose wird der Chiphersteller etwas optimistischer. Das gilt auch für die Analysten.
Die Schweizer Großbank UBS („Buy“) hat das Kursziel für Infineon von 23,50 auf 25,50 Euro angehoben. Selbst nach den jüngsten Gewinnen habe das Halbleiterunternehmen noch Luft nach oben, so Analyst David Mulholland. Die Margen sollten sich im Zuge einer konjunkturellen Erholung verbessern.
Auch seine Kollegen von der heimischen NordLB („Kaufen“) sehen die Aktie mittlerweile erst bei 25,50 Euro (zuvor: 19,50 Euro) fair bewertet. Infineon habe sich im dritten Geschäftsquartal ganz ordentlich gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie gestemmt, so Analyst Wolfgang Donie. Die erhöhten Jahresziele seien ein starkes Zeichen.
Noch optimistischer sind die Kollegen von der Deutsche Bank. Sie haben das Kursziel von 22 auf 27 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Angesichts der Covid-19-Pandemie habe sich der Halbleiterhersteller gut geschlagen, so Technologie-Experte Johannes Schaller. Die für das vierte Geschäftsquartal in Aussicht gestellte Erholung im Autosegment sollte die Bedenkenträger in puncto Wachstumspotenzial eines Besseren überzeugen.
Die Aktie von Infineon ist nach den Zahlen in den Konsolidierungsmodus übergegangen. Kein Wunder: Auf den Corona-Crash folgte eine Erholungsrallye, die die Aktie um mehr als 100 Prozent nach oben führte. Die untere Begrenzung der noch jungen Seitwärtsbewegung verläuft bei 21 Euro, nach oben deckelt das Mehrjahreshoch bei 23,60 Euro. Solange keine dieser Marken „getestet“ wird, besteht kein Handlungsbedarf.
(Mit Material von dpa-AFX)