Der US-Chipkonzern Texas Instruments (TI) hat Experten mit seinem Blick auf das angelaufene Jahresviertel erstaunt. Beim Umsatz sei mit 3,26 bis 3,54 Milliarden Dollar zu rechnen, teilte das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Analysten hatten für diesen Zeitraum nur 3,07 Milliarden Dollar erwartet. Im zweiten Quartal war der Umsatz noch um zwölf Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 3,24 Milliarden Dollar gesunken. Offenbar bestellen TIs Kunden zunehmend mehr, um mögliche Lieferunterbrechungen angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie zu vermeiden.
Beim Gewinn je Aktie rechnet der Konzern im dritten Quartal mit 1,14 bis 1,34 Dollar, nach 1,48 Dollar im Vorquartal. Experten hatten bisher mit 0,98 Dollar gerechnet. Anleger zeigten sich erfreut. Der Aktienkurs von TI legte im nachbörslichen Handel in einer ersten Reaktion um drei Prozent zu.
Texas Instruments ist der erste große US-Chiphersteller, der Quartalszahlen vorlegt. Ähnlich wie Infineon produziert TI vor allem für die Industrie- und die Automobilbranche. Das Unternehmen liefert daneben Chips, die Alltagsgeräte wie Fernseher und Waschmaschinen aber auch Medizinapparate steuern. Außerdem produziert der Konzern digitale Signalprozessoren, die bei der Verarbeitung von Audio- und Videosignalen benötigt werden.
Bei Infineon wird es erst am 4. Augut ernst, wenn der heimische Chiphersteller Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres (1. Oktober 2019 bis 30. September 2020) vorlegen wird. Die jüngsten Zahlen der Konkurrenz liefern zumindest ein positives Signal. Kann Infineon das bestätigen, dürfte die jüngste Aufholjagd weitergehen. Am Dienstag hat die Aktie mit 23,60 Euro ein neues 2-Jarheshoch erreicht. Die mittel- und langfristigen Aussichten für Infineon sind unverändert gut.
(Mit Material von dpa-AFX)