Der Chip-Entwickler Arm, dessen Technik in praktisch allen Smartphones steckt, ist mit der Umsatzprognose für sein gerade begonnenes Geschäftsjahr unter den Börsenerwartungen geblieben. Die Aktie sackt im außerbörslichen US-Handel stark ab. Befürchtungen, dass auch deutsche Chip-Werte abwärts folgen, bestätigen sich nicht. Infineon legt sogar zu.
Arm Holdings legte am Mittwoch nach US-Börsenschluss für das bis Ende März 2025 laufende Geschäftsjahr Quartalszahlen vor. Dank einer robusten Computerchip-Konjunktur steigerte das britische Unternehmen seine Erlöse im abgelaufenen Quartal den Angaben zufolge um 47 Prozent auf 928 Millionen Dollar. Auf dieser Basis stellte es für das laufende Vierteljahr einen Umsatz zwischen 875 und 925 Millionen Dollar in Aussicht. Analysten hatten lediglich mit 858 Millionen gerechnet.
Für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen nun einen Konzernerlös von 3,8 bis 4,1 Milliarden Dollar an. Das wäre zwar ein deutliches Plus im Vergleich zu den 3,23
Milliarden Dollar im vergangenen Geschäftsjahr, die bereits ein
Wachstum von 21 Prozent darstellten. Allerdings hatten Analysten mit
einer besseren Prognose gerechnet, unter anderem weil Arm stärker
in Rechenzentren Fuß fassen will. Die Arm-Aktie sackte im nachbörslichen US-Handel um etwa acht Prozent ab.
Befürchtungen, dass die magere Umsatzprognose von Arm auch deutsche Halbleiter-Werte belastet, bewahrheiten sich am Donnerstag nicht. Im Gegenteil: Die Infineon-Aktie steht mit einem Aufschlag von 1,4 Prozent auf 36,59 Euro sogar mit an der Spitze der Tagessieger im DAX.
Unterstützung für den Kurs kommt von den Experten der US-Großbank Morgan Stanley. Sie haben ihr Kursziel für die Infineon-Aktie heute von 40 auf 45 Euro angehoben. Die Verlangsamung in Infineons Industrie- und Automobil-Geschäft sei kurz davor, den Tiefstpunkt zu erreichen und einen Erholungskurs einzuschlagen, hieß es in der Erklärung.
Die Infineon-Aktie legte bereits in den vergangenen Tagen trotz einer Prognosesenkung deutlich zu. Am Markt rechnet man damit, dass der Konzern die operative Talsohle durchschritten hat. Mehrere Analysten sehen die Aktie wieder Kurs, die 40-Euro-Marke zu überschreiten. Auch wenn demnächst eine abkühlende Verschnaufpause anstehen könnte, sollten Anleger weiter an ihrer Infineon-Position festhalten.
(Mit Material von dpa-AFX)