Bei Infineon spitzt sich die Spannung immer mehr zu. Dank der Kursgewinne am Freitag notiert die Aktie des Chipherstellers inzwischen unmittelbar an der wichtigen 12-Euro-Marke. Im Fokus stehen zum einen die Zahlen, die kommenden Donnerstag, den 26. November veröffentlicht werden. Zum anderen sorgt das Interesse am japanischen Rivalen Renesas für Aufsehen.
Analyst Markus Friebel hat sich Infineon vor den Zahlen zum vierten Quartal noch einmal genauer angesehen und ist zu einem positiven Fazit gekommen. Der Experte rechnet mit erneuten Umsatz- und Gewinnzuwächsen. Die Aktie des Chipherstellers habe sich in den vergangenen drei Monaten überraschend gut entwickelt. Er hat das Kursziel von 10,70 auf 12,00 Euro angehoben, die Einstufung aber auf „Halten“ belassen.
Die mögliche Beteiligung an Renesas, einem der führenden Hersteller von Chips für Autos, hat am Freitag zunächst nicht gerade für Begeisterung gesorgt. Nach einem entsprechenden Bericht des Wall Street Journal waren Befürchtungen aufgekommen, dass Infineon die geplatzte Fairchild-Akquisition nun durch eine andere teure Übernahme ersetzen könne. Im Laufe des Tages hat sich aber die Stimmung gedreht. So hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass Renesas das Infineon-Portfolio gut ergänzen könne. Dieser Meinung ist auch Analyst Bernd Laux von Kepler Cheuvreux. Allerdings würden die Japaner nicht einfach zu integrieren sein.
Jetzt zählt’s
Durch das Plus am Freitag steht der DAX-Titel vor dem Sprung über den massiven Widerstand bei zwölf Euro. Gelingt der Ausbruch, dürfte das Mehrjahreshoch bei 12,51 Euro schnell überwunden werden, womit der Weg nach oben frei wäre. Langfristig könnte eine mögliche Renesas-Beteiligung weiteres Potenzial in der lukrativen Automobilbranche mit sich bringen. Anleger lassen die Gewinne laufen. Auch Neueinsteiger können noch zuschlagen.
(Mit Material von dpa-AFX)