Nach der geplatzten Übernahme des US-Konkurrenten Fairchild scheint Infineon bereits auf der Suche nach einem neuen Akquisitionsziel zu sein. Dem Chiphersteller wird Interesse an einer Beteiligung am staatlich gestützten japanischen Rivalen Renesas nachgesagt. Vorbörslich verliert der DAX-Titel am Freitag jedoch zunächst an Boden. Zuletzt wurden bereits die Bemühungen um Fairchild von vielen Anlegern als überteuert angesehen.
Renesas ist einer der führenden Hersteller von Chips für Autos, einem der wichtigsten Wachstumsfelder der Branche. Der Konzern wird derzeit von einem staatlichen japanischen Fonds kontrolliert. Laut Wall Street Journal erwäge dieser jetzt aber, einen Teil oder das gesamte fast 70-prozentige Aktienpaket zu verkaufen.
Infineon habe nun Interesse an einem Einstieg bekundet, heißt es weiter. Bei den Japanern werde diese Idee zusammen mit anderen strategischen Optionen geprüft. Es gebe jedoch noch Bedenken, einem ausländischen Konkurrenten Zugang zu japanischer Technologie zu gewähren. Vertreter der beiden Unternehmen hätten die Informationen noch nicht kommentiert. Erst Anfang des Jahres hat Infineon mit dem rund drei Milliarden Dollar teuren Zukauf des US-Konkurrenten Rectifier die bisher größte Übernahme in der Firmengeschichte abgeschlossen.
Ausbruch möglich
Infineon bleibt auf Wachstumskurs. Mit dem Fokus auf Chips für Autos würde Renesas gut zum DAX-Konzern passen. Obwohl die Aktie im frühen Handel etwas nachgibt, notiert der Kurs weiter in unmittelbarer Reichweite zur 12-Euro-Marke. Gelingt der Ausbruch über diese Hürde, wäre der Weg nach oben frei. Weitere Impulse könnte die Veröffentlichung der Zahlen am 26. November liefern. Nach unten sichert der seit Ende September augebildete kurzfristige Aufwärtstrend ab. Anleger lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)