Derzeit empfehlen von den 30 Experten die sich näher mit der Infineon-Aktie beschäftigen 24 den Titel zum Kauf. Nur sechs Strategen stehen dem Wert neutral gegenüber. Verkaufsempfehlungen? Fehlanzeige! Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 40,38 Euro – also rund zwölf Prozent über dem aktuellen Niveau. Im aktuellen Marktumfeld dürfte sich der Abstand zunächst vergrößern.
Zum Wochenstart markierte die Aktie noch mit 37,44 Euro ein neues 20-Jahreshoch. Doch dann ging den Bullen die Luft aus. Vor der mit Spannung erwarteten EZB-Sitzung dürfte sich daran vorerst nichts ändern.
Ansonsten ist die Ausgangslage unverändert: Die Nachfrage nach Halbleitern ist ungebrochen. Die Orderbücher von Infineon sind prall gefüllt. Der DAX-Konzern hat mittlerweile Aufträge für fast zwei Jahre an Land gezogen. Dem steht eine weiterhin sehr angespannte Liefersituation gegenüber. Der Chipriese steuert dagegen. Ein neues Werk startet in diesen Tagen mit der Produktion. Die Erweiterung der Kapazitäten dürfte bereits ab dem im Oktober beginnenden neuen Fiskaljahr Früchte tragen.
Analysten bleiben optimistisch: Berenberg („Buy“) hat heute das Kursziel mit 45 Euro bestätigt. Das höchste Kursziel kommt aktuell aus dem Hause ODDO BHF. Stephane Houri („Outperfrom“) sieht die Aktie erst bei 46 Euro fair bewertet. Am andere Ende stehen die 34,50 Euro von Malte Schaumann. Der Analyst von Warburg Research stuft die Papiere mit „Halten“ ein.
Gut möglich, dass die Aktie im Rahmen der laufenden Korrektur die Unterstützungszone um 34/35 Euro ansteuert. Kann die EZB die Märkte mit ihren Aussagen zum Anleihe-Kaufprogramm (Pepp) wieder beruhigen, dürfte das 20-Jahreshoch schnell wieder in den Fokus rücken.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Derivate auf Infineon befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.