Auf der vorweihnachtlichen Telefonkonferenz hat Peter Schiefer zwar keine bahnbrechenden Neuigkeiten präsentiert. Die mittelfristigen Wachstumsaussichten des Chipkonzerns hat der Chef der Infineon-Autosparte allerdings unterstrichen. Ein Blick auf den Chart zeigt: Die Anleger richten den Blick bereits nach vorne.
Die Automotive-Sparte ist als der größte Umsatzbringer von zentraler Bedeutung für Infineon. Sie stand im abgelaufenen Jahr 2023/24 mit Erlösen von rund 8,4 Milliarden Euro für 56 Prozent des Gesamtumsatzes. Mit einem Marktanteil von gut 14 Prozent ist der DAX-Konzern der größte Anbieter von Chips für die Autoindustrie weltweit – Tendenz steigend!
Apropos steigend: Die Aktie konnte sich in den vergangenen Tagen von ihren Tiefstständen im Bereich 28/29 Euro lösen. Kurz vor dem Wochenende kratzt der Kurs an dem horizontalen Widerstand bei 32,50 Euro. Bleiben die Bullen am Drücker, könnte mit dem Sprung über diese charttechnische Hürde ein frisches Kaufsignal mit Ziel 36 Euro generiert werden.
Geht es nach den Analysten, ist das nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach oben. Das durchschnittliche Kursziel aller Experten lautet derzeit 38,36 Euro – liegt damit rund 18 Prozent über dem aktuellen Niveau. In Summe raten dabei 28 Strategen zum Kauf der Aktie, sechs stehen dem Titel neutral gegenüber. Verkaufsempfehlung? Fehlanzeige! Die größten Pessimisten kommen von Morgan Stanley und der DZ Bank. Beide Häuser raten zum „Halten“ der Aktie und sehen die Papiere dabei bei 30 Euro fair bewertet. Janardan Menon von Jefferies („Buy“) sieht die Aktie dagegen weiter erst bei 45 Euro fair bewertet.
Kurzfristig orientierte Anleger können mit dem Sprung über den Widerstand eine Trading-Position starten und auf einen vorweihnachtlichen Zwischenspurt der Aktie spekulieren. Anleger mit Weitblick halten ungeachtet dessen weiter an ihren Positionen fest und setzen auf eine Belebung der Nachfrage im kommenden Jahr.