„Aktuell bieten unsere Endmärkte, mit der Ausnahme von künstlicher Intelligenz, kaum Wachstumsimpulse, die zyklische Erholung verzögert sich.“ Mit diesen Worten bringt Infineon-Vorstand Jochen Hanebeck die aktuelle Situation in der Chipbranche auf den Punkt. Die meisten Analysten haben ihre Schätzungen dem Umfeld bereits angepasst – sehen aber immer noch deutliches Kurspotenzial.
In Summe raten derzeit 28 Analysten zum Kauf der Aktie, sechs stehen dem Titel neutral gegenüber. Verkaufsempfehlung? Fehlanzeige! Die größten Pessimisten kommen von Morgan Stanley und der DZ Bank. Beide Häuser raten zum „Halten“ der Aktie und sehen die Papiere dabei bei 30 Euro – also auf dem aktuellen Niveau – fair bewertet.
Janardan Menon von Jefferies („Buy“) sieht die Aktie dagegen weiter erst bei 45 Euro fair bewertet. Das durchschnittliche Kursziel aller Experten lautete derzeit 38,29 Euro – liegt damit mehr als 25 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Ein Blick auf den Chart zeigt: Der Aktie fehlen derzeit noch (!) die frischen Impulse. Der Titel pendelt seit Anfang August zwischen 28 und 33 Euro seitwärts.
Das Fazit hat Bestand: DER AKTIONÄR stimmt den Analysten zu und hält an seiner grundlegend positiven Einschätzung zu Infineon fest. Größere Abwärtsrisiken sollten durch die niedrigen Bewertungsmultiplikatoren begrenzt sein. Gut möglich, dass mit den Q1-Zahlen von Micron Technologies am 18. Dezember ein erster Stimmungsumschwung in der Branche ausgelöst wird. Vor einem Jahr lieferte der US-Chipkonzern mit seinem Zahlenwerk einen kräftigen Impuls für die Aktien vieler Wettbewerber. DER AKTIONÄR wird im Vorfeld noch auf die Hintergründe eingehen. Anleger mit Weitblick können weiter an ihren Positionen festhalten – sollten sich aber zunächst auf eine Fortsetzung der Bodenbildungsphase einstellen.