In der kommenden Woche steht bei Infineon ein wichtiger Termin auf der Agenda. Der heimische Chipriese hat am 4. Dezember (Mittwoch) zu einer Telefonkonferenz mit dem Chef der Autosparte, Peter Schiefer, geladen. Kann der Branchenkenner den Investoren mit seinen Aussagen wieder Mut machen, oder muss er die Anleger auf eine anhaltende Durststrecke einstellen?
Die Veranstaltung beginnt am kommenden Mittwoch um 15:00 Uhr und umfasst eine Präsentation mit anschließender Fragerunde. Nach der Veranstaltung steht auf der Infineon-Website eine Aufzeichnung zur Verfügung.
AKTIONÄR-Leser wissen: Die Autosparte stand im abgelaufenen Jahr 2023/24 mit Erlösen von rund 8,4 Milliarden Euro für 56 Prozent des Gesamtumsatzes bei Infineon. Mit einem Marktanteil von gut 14 Prozent ist der DAX-Konzern der größte Anbieter von Chips für die Autoindustrie weltweit – Tendenz steigend!
Hintergrund: Autofahren wird immer komfortabler, sicherer und effizienter. Halbleiter und Sensoren sind daher aus modernen Fahrzeugen nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der damit steigenden Elektrifizierung aller Systeme und Funktionen wächst der Halbleiteranteil pro Auto kontinuierlich. Kurzum: Je moderner und hochwertiger eine Fahrzeug-Baureihe, desto mehr Chips werden in der Regel benötigt. Das gilt auch für moderne E-Autos: So stecken in einem Elektrofahrzeug aktuell Halbleiter im Wert von rund 750 Dollar, bis Ende des Jahrzehnts könnten es dem Vernehmen nach sogar bis zu 2.000 Dollar werden.
Dennoch bremst die stockende Nachfrage den Konzern derzeit noch aus. „Der Abbau erhöhter Lagerbestände dauert an“, übte sich Konzernchef Jochen Hanebeck bei der Vorlage der Jahreszahlen noch in Zurückhaltung. „Aktuell bieten unsere Endmärkte, mit der Ausnahme von künstlicher Intelligenz, kaum Wachstumsimpulse, die zyklische Erholung verzögert sich.“
Fakt ist: Die Automotive-Sparte ist als der größte Umsatzbringer von zentraler Bedeutung für Infineon. Die Aussagen von Automotiv-Chef Schiefer zur aktuellen Nachfrageentwicklung und zu den Aussichten in der für den Chipriesen so wichtigen Sparte haben in der Vergangenheit oft für frische Impulse gesorgt. Die Investoren werden seine Worte daher auf die Goldwaage legen.
Anleger mit Weitblick können weiter an ihren Positionen festhalten – sollten sich aber zunächst auf eine Fortsetzung der Bodenbildungsphase um 30 Euro einstellen. Erst mit dem nachhaltigen Sprung über 31,30 Euro (kurzfristiger Abwärtstrend) und 33 Euro (horizontaler Widerstand) würde es die ersten technischen Kaufsignale geben – vielleicht ist es schon am kommenden Mittwoch soweit.