Die Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus hat die Märkte immer fester im Griff. Die Sorge wächst, dass die globale Konjunktur aus dem Tritt geraten könnte – auch wenn das tatsächlich Ausmaß weiter völlig unklar bleibt. Heimische Technologieaktien stehen besonders unter Druck. Auch bei Infineon brechen alle Dämme.
In Wuhan hat Infineon einen Vertriebsstandort. Die Aktivitäten in der Region, wo das Virus erstmals aufgetreten ist, wurden dem Vernehmen zwar deutlich runter gefahren. Dennoch wurde auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche die Jahresprognose bestätigt. Infineon erwartet für sein bisheriges Geschäft bei einem unterstellten Euro/Dollar-Wechselkurs von 1,13 weiterhin einen Anstieg des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr von fünf Prozent plus oder minus zwei Prozentpunkte bei einer Segmentergebnis-Marge von etwa 16 Prozent im Mittelpunkt der Umsatzprognose.
„Diese Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass unser Geschäft nicht wesentlich durch die Ausbreitung des Coronavirus beeinträchtigt wird“, erklärte Finanzvorstand Dr. Sven Schneider auf dem Aktionärstreffen. Soll heißen: Alles kann, nichts muss! Vor allem die Lieferfähigkeit ist ein kritischer Erfolgsfaktor für Infineon. „Sie ist ein wesentlicher Grund, warum unsere Kunden Infineon als Lieferanten wählen und schätzen“, so Schneider.
Derzeit überwiegt aber die Verunsicherung. Bei DAX und Co und werden zum Wochenstart unberechenbare Abwärtsspiralen losgetreten. Egal, ob ein Unternehmen dabei tatsächlich in irgendeiner Weise von dem Coronavirus-Thema betroffen ist. Die langfristigen Wachstumstreiber bei Infineon sind intakt. Kurzfristig könnte die Aktie ihre Abwärtsbewegung beschleunigen, wenn die charttechnische Unterstützungszone zwischen 19,00 und 19,50 Euro unterschritten wird.