Auf der gestrigen Hauptversammlung in München sprach Infineon-Finanzvorstand Dr. Sven Schneider von einem Konzern, der auch in schwierigen Zeiten ein profitables Wachstum liefere. Konzernchef Reinhard Ploss hatte zuvor die Jahresprognosen noch einmal bestätigt.
Infineon erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 weiterhin ein Umsatzwachstum von fünf Prozent plus oder minus zwei Prozentpunkte. In der Mitte der Prognosespanne soll die Segmentergebnis-Marge bei 16 Prozent liegen. „Dieser Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass unser Geschäft nicht wesentlich durch die Ausbreitung des Coronavirus beeinträchtigt wird“, erklärt Finanzvorstand Dr. Sven Schneider auf der gestrigen Hauptversammlung. „Ebenfalls ist die Auswirkung der geplanten Cypress-Akquisition in dieser Prognose nicht enthalten.“ Hier dürfte es in den kommenden Wochen eine endgültige Entscheidung zur Freigabe geben.
Ohne Berücksichtigung von Cypress will Infineon im laufenden Geschäftsjahr in Summe in etwa 1,3 Milliarden Euro zu investieren. „Rund ein Drittel dieses Betrags entfällt auf Fertigungsgebäude samt deren Infrastruktur sowie auf Bürogebäude, um so die Voraussetzungen zu schaffen, vom nächsten Marktaufschwung zu profitieren und die strukturellen Wachstumspotenziale voll zu nutzen“, so der Finanzchef. Das größte Einzelprojekt bleibt der Weiterbau des Reinraums für die neue 300-Millimeter-Fertigung in Villach (Österreich). „Der Zeitplan für die Fertigstellung des neuen Reinraums wird dabei an die Marktentwicklung angepasst und wir erwarten den Start der Produktion zum Ende des Kalenderjahres 2021“, so Schneider.
Zudem betont Schneider, dass die Lieferfähigkeit ein kritischer Erfolgsfaktor für Infineon sei. „Sie ist ein wesentlicher Grund, warum unsere Kunden Infineon als Lieferanten wählen und schätzen.“
Das Geschäftsmodell ist auf langfristiges, strukturelles Wachstum ausgerichtet. Ein großer Teil davon kommt aus den Leistungshalbleitern. „Aufgrund der langen Vorlaufzeiten einer Halbleiterfertigung müssen wir Investitionsentscheidungen frühzeitig treffen“, erklärt Schneider. „Zusammen mit der aktuellen Konjunkturdelle führt das vorübergehend zu einem erhöhten Leerstand und einer Belastung der Marge. Umgekehrt hätte es aber wesentlich negativere Folgen, dauerhaft zu geringe Fertigungskapazitäten zu haben.“
Alles in allem sieht der Finanzvorstand den Konzern auf einem profitablen Wachstumskurs – und das auch in schwierigen Zeiten.
Die Aktie wird heute ex-Dividende in Höhe von 0,27 Euro gehandelt. Das Fazit hat Bestand: Infineon ist auf Kurs. Der Aufwärtstrend der Aktie ist weiter intakt. Das mittelfristige Ziel lautet weiter 25 Euro. Eine erste charttechnische Unterstützungszone wartet im Bereich um 19,50 Euro. Kein Handlungsbedarf!