Infineon hat sich im abgelaufene Fiskaljahr unter schwierigen Bedingungen gut behauptet. Das Geschäftsjahr 2019/20 war turbulent. Für Infineon und für die gesamte Weltwirtschaft. Auf der heutigen Hauptversammlung stimmte Vorstand Reinhard Ploss die Aktionäre in seiner Rede auf das neue Jahr ein.
Auf der heutigen Hauptversammlung in München sprach Infineon-Vorstand von einem kerngesunden Unternehmen, dass die Herausforderung im vergangenen Jahr gut gemeistert habe.
Gleichzeitig richtete der Konzernchef den Blick nach vorne: „Wir adressieren langfristige gesellschaftliche Trends, die uns in den kommenden Jahren Wachstum über dem Markt ermöglichen werden und wir sind dabei, die größte Übernahme der Firmengeschichte abzuschließen.“ Gleichzeitig betonte er, sich nicht auf Erreichten auszuruhen.
Allerdings rechnen Ploss kurzfristig nicht mit makroökonomischen Impulsen und einer dadurch getriebenen deutlichen Markterholung. Trotzdem gilt: „Unsere Märkte entwickeln sich zunehmend wieder in die richtige Richtung.“
"Stand heute ist keine verlässliche Prognose zu den Auswirkungen des Virus auf die Weltwirtschaft, China und Infineon möglich."
Die Auswirkungen des Coronavirus beobachtet der Chiphersteller genau. „Die wirtschaftlichen Folgen für China und den Rest der Welt lassen sich aber noch nicht vollständig abschätzen“, so Ploss. Für den Automobilmarkt rechnen Marktforscher mit einem Produktionsausfall von einer Million Fahrzeugen allein in China. Das entspricht gut einem Prozent der weltweiten Jahresproduktion. Auch die Zahl der verkauften Smartphones könnte laut Beobachtern in diesem Jahr um gut zwei Prozent sinken.
„Allerdings ist auch ein Aufholeffekt in den kommenden Monaten nicht ausgeschlossen“, sagt Ploss. „Bisher sehen wir sowohl auf Lieferanten- als auch auf Kundenseite nur eine geringe Beeinträchtigung unseres Geschäfts. Stand heute ist keine verlässliche Prognose zu den Auswirkungen des Virus auf die Weltwirtschaft, China und Infineon möglich.“
Die Prognose bleibt daher unverändert. Infineon erwarten ein Umsatzwachstum von fünf Prozent, plus oder minus zwei Prozentpunkte, sowie eine Segmentergebnis-Marge von 16 Prozent im Mittelpunkt dieser Spanne. Dieser Ausblick basiert auf einem angenommenen Wechselkurs des US-Dollars von 1,13 zum Euro.
Infineon ist auf Kurs. Der Aufwärtstrend der Aktie ist weiter intakt. Das mittelfristige Ziel lautet weiter 25 Euro. Eine erste charttechnische Unterstützungszone wartet im Bereich um 19,50 Euro. Kein Handlungsbedarf!