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IAG: Wie schlecht geht es der British-Airways-Mutter wirklich?

IAG:  Wie schlecht geht es der British-Airways-Mutter wirklich?
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Martin Mrowka 31.07.2020 Martin Mrowka

Die Corona-Pandemie setzt den Fluggesellschaften extrem zu - Liquiditätssorgen. Das ist bekannt. Ebenso, dass die Regierungen der betroffenen Länder den Airlines mit Milliarden-Summen unter die Flügel greifen. Doch die International Consolidated Airlines Group, kurz IAG, braucht offenbar mehr. Die British-Airways-Mutter will (muss?) sich wegen des Geschäftseinbruchs in der Corona-Krise nun eine Milliardensumme von Anlegern besorgen.

Geplant sei eine Kapitalerhöhung um bis zu 2,75 Milliarden Euro, teilte der Mutterkonzern der Fluggesellschaften British Airways, Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level bei der Vorlage von Quartalszahlen in London mit.

Die mit einem Anteil von 25,1 Prozent größte IAG-Aktionärin, die arabische Fluggesellschaft Qatar Airways, habe bereits zugesagt, gemäß ihrem Anteil frisches Geld zuzuschießen. Allerdings müssen die Aktionäre dem Vorhaben bei einer Hauptversammlung am 8. September erst noch zustimmen.

Mit dem Geld will der Konzern seine Bilanz stärken, um den Einbruch des Flugverkehrs infolge der Corona-Krise zu überleben. Die Folgen der Pandemie haben IAG wie Fluggesellschaften rund um den Globus schwer getroffen. Airlines fehlt es vorn und hinten an Geld. IAG will deshalb tausende Jobs streichen.

Heute hat IAG bekannt gegeben, allein im zweiten Quartal einen Verlust vor Steuern von 2,32 Milliarden Euro erlitten zu haben. Im Vorjahreszeitraum wurde noch ein Gewinn von 921 Millionen Euro eingeflogen. Der Gesamtumsatz ging von 6,73 Milliarden Euro im Vorjahr um fast 90 Prozent auf 703 Millionen Euro zurück.

Die IAG-Aktie reagiert auf die miesen Zahlen und die Kapitalerhöhung am Freitag-Vormittag mit kräftigen Verlusten. Das Tief vom 14. Mai bei 1,81 Euro wird getestet.

IAG (WKN: A1H6AJ)

Vergangene Woche hatte der Konzern bereits eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem Kreditkartenanbieter American Express bekannt gegeben, durch die IAG insgesamt 750 Millionen britischen Pfund (etwa 828,5 Millionen Euro) zufließen sollen.

Und Anfang Mai hatte sich IAG von der britischen Regierung unterstützte Kredite in Höhe von 300 Millionen Pfund besorgt, um die Liquidität zu erhöhen. Das Geld stammt ausdrücklich aus der Coronavirus Corporate Financing Facility (CCFF) des Landes, die für größere Unternehmen konzipiert wurde, um "die Störung des Cashflows durch den Kauf kurzfristiger Schulden durch Coronavirus zu überbrücken". Zuvor hatten bereits die Tochter-Airlines Iberia und Vueling staatlich unterstützte Kredite in Höhe von gut eine Milliarde Euro bekommen. (Mit Material von dpa-AFX)

Das Marktumfeld für alle Airlines war schon in den vergangenen Wochen schwierig. Durch die nun in vielen europäischen Ländern wieder angestiegenen Infektionszahlen dürfte eine nachhaltige Erholung der Geschäfte noch länger dauern. DER AKTIONÄR rät weiterhin von einem Engagement bei Lufthansa, IAG & Co ab.

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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