Stark gestiegene Bauzinsen und Rezessionsängste belasten. Hypoport hat wegen der schwachen Nachfrage die Jahresziele ausgesetzt. Die derzeitige Jahresprognose werde „deutlich verfehlt“, teilte der Berliner Finanzdienstleister mit. Die Anleger sind enttäuscht. Die Aktie setzt ihre jüngste Talfahrt weiter fort.
Es sei nicht prognostizierbar, ob die Zurückhaltung der Verbraucher in der privaten Immobilienfinanzierung im weiteren Jahresverlauf beendet sei, heißt es in einer entsprechenden Meldung. Das zweite Halbjahr zeige bisher eine sehr schwache Nachfrage. Für das dritte Quartal werde auf vorläufiger Basis mit einem Umsatz leicht unter dem Vorjahresniveau und einem ausgeglichenen Ergebnis vor Zinsen und Steuern gerechnet.
Trotz einer deutlichen Ausweitung des Immobilienangebots und leichter Preisrückgänge hielten die Verbraucher sich im Hauptmarkt für Hypoport, der privaten Immobilienfinanzierung, wegen der Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation und Rezessionsängsten sowie Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise mit Transaktionen zurück, heißt es weiter.
Im ersten Halbjahr befand sich der Betreiber der größten deutschen Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite noch auf Kurs. Anfang August hatte Hypoport trotz des deutlichen Zinsanstiegs bei Immobilienkrediten an seinen Jahreszielen festgehalten und für 2022 einen Umsatz von 500 bis 540 Millionen Euro und einen operativen Gewinn (EBIT) von 51 bis 58 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Dynamik des Trendwechsels überrascht Unternehmen und Anleger. Wie lange der Transaktionsmarkt still steht, ist fraglich. Ein Einstieg drängt sich auch nach dem Rücksetzer vorerst nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)