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12.02.2021 Benedikt Kaufmann

Huya: Game-Streaming-Aktie schießt gen Himmel – aber aufgepasst!

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HUYA SP.ADR/1 CL.A
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Die Aktien der chinesischen Live-Game-Streaming-Plattform haben am Donnerstag rund 20 Prozent zugelegt. DER AKTIONÄR verrät, was hinter dem Kurssprung steckt, weshalb die Aktie noch Potenzial besitzt und warum Anleger vorsichtig sein sollten.

Als im Oktober die Fusion zwischen Huya und DouYu, den beiden größten Game-Streaming-Plattformen in China, angekündigt wurde, waren die Anleger nicht begeistert. Es war ein komplizierter Deal, der auf beiden Seiten den Großaktionär Tencent einbezog und direkt auf wettbewerbsrechtlichen Widerstand stieß. Ein Abschluss steht noch aus.

Als dann noch großangelegte Prüfungen seitens der Regierung gegenüber chinesischen Tech-Konzernen angekündigt wurden, war das Sentiment gegenüber China-Tech am Tiefpunkt. Die Aktie von Huya brach bis zum Jahresende um ein Viertel ein.

Kursschwäche genutzt

Diese Kursschwäche scheinen die Investmentgesellschaft Renaissance Technologies und die Investmentbank Morgan Stanley genutzt zu haben. Am Donnerstag haben beide Firmen ein „13-G filing“ bei der SEC eingereicht und Huya-Positionen von 3,15 beziehungsweise 26,2 Prozent offengelegt. Die Beteiligung von Morgan Stanley hat sich damit deutlich von den 14,6 Prozent Mitte Dezember erhöht und zeigt das Interesse der US-Investoren an chinesischen Tech-Aktien.

Darüber hinaus hat die neue US-Regierung angekündigt, das von Donald Trump eingeleitete Vorgehen gegen chinesische Apps zu unterbrechen. Man wolle erneut prüfen und feststellen, ob die TikTok und WeChat tatsächlich eine Gefahr darstellten. Auch diese Meldung verbessert das Sentiment gegenüber China-Tech und der Aktie von Huya.

Starke Zahlen – starke Aussichten

Dass Anleger mit Huya richtigliegen, meint auch DER AKTIONÄR, der bereits seit rund einem Jahr auf den Game-Streaming Marktführer aus dem Reich der Mitte setzt. Die Zahlen im dritten Quartal waren stark mit einem Umsatzwachstum von 24 Prozent, einer Verdopplung des Nettogewinns und einem Anstieg der Mobile-Nutzer um 16 Prozent. Sowohl bei den zahlenden Abonnenten als auch bei der Monetarisierung durch Werbung steht Huya dabei noch am Anfang.

Die Zukunft nach der Fusion bewertet DER AKTIONÄR ebenfalls positiv, da hier – vorausgesetzt chinesische Wettbewerbsbehörden stellen sich nicht quer – ein vom größten Spiele-Entwickler der Welt gestützter Monopolist entstehen könnte.

Live-Game-Streaming ist dabei ein riesiger Wachstumsmarkt, der E-Sports, Streaming und Videospiele vereint. Die Möglichkeiten des Cross-Marketings insbesondere, wenn man das von Tencent forcierte Cloud-Gaming einbezieht, sind hoch. Die Kosteneinsparungen durch eine einheitliche technische Infrastruktur enorm.

Huya war verglichen mit der Peergroup vor dem Kurssprung günstig bewertet. Aktuell ist die Aktie mit einem 21er-KGV von 32 und einem 21er-KUV von 3,8 jedoch noch immer fair gepreist. Die Regulierungsrisiken bleiben jedoch bestehen und könnten zu scharfen Kursrücksetzern führen. Insbesondere nachdem der Shortseller Grizzly der Plattform die Förderung illegaler Online-Spiele vorwirft, was den Druck seitens der Regierung zusätzlich erhöhen könnte.

Bei der seit April laufenden Empfehlung, die mittlerweile rund 75 Prozent im Plus ist, sollte daher ein enger Stopp bei 22 Euro gezogen werden. Darüber hinaus gilt: Gewinne laufen lassen.

HUYA SP.ADR/1 CL.A (WKN: A2JL12)

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