Erst vor zwei Wochen hatte Hugo-Boss-Chef Claus-Dietrich Lahrs das Umsatzziel für 2015 bekräftigt. Umso überraschender kommt deshalb, dass er heute die Prognose für 2014 nach unten korrigiert. Die Anleger reagieren verständlicherweise mit Verkäufen - die Aktie fällt unter die 100-Euro-Marke.
2015: Drei Milliarden als Ziel
Am 24. Oktober hatte der Konzernchef trotz der weltweit schwierigen Wirtschaftslage optimistisch auf das kommende Jahr geblickt. "Ich gehe davon aus, dass wir unsere Ziele 2015 erreichen werden", sagte Lahrs gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Hugo Boss hatte 2013 einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro erreicht und will diesen bis Ende 2015 deutlich auf drei Milliarden Euro steigern. "Das ist ambitioniert, das stimmt. Aber ich sage ja nicht, dass wir kein Gas geben wollen", betonte Lahrs.
Nun rudert Lahrs für 2014 zurück. "Vor dem Hintergrund eines zunehmend herausfordernden konjunkturellen Umfelds und der zuletzt deutlich nachlassenden Branchendynamik in Europa" werden die Umsatz- und Ergebnisziele für das Jahr 2014 angepasst. Gerechnet wird noch mit einem Umsatzwachstum zwischen sechs und acht sowie einer operativen Gewinnsteigerung zwischen fünf und sieben Prozent. Ursprünglich ging das Unternehmen von hohen einstlligen Raten aus.
Beruhigung abwarten
"Das erwischt den Markt auf dem falschen Fuß, nachdem das Unternehmen erst vor zwei Wochen noch Optimismus für 2015 verbreitet hat", sagte ein Börsianer treffend. Entsprechend schwach dürfte sich Hugo Boss in den nächsten Tagen präsentieren. Auf Basis der 2015er-Schätzungen liegt das KGV nach dem Rückgang bei 16. Dies ist kein Ramschniveau, aber für einen Konzern à la Hugo Boss auch noch nicht zu teuer. Im Bereich von 95/96 Euro bietet sich ein Abstauberlimit an.
(Mit Material von dpa-AFX)