Die Prognoseanhebung von Aixtron sorgt für einen satten Kurssprung. Nachdem die Aktie des LED- und Chipindustrieausrüsters bereits gestern im späten Handel angesprungen war, zieht der Kurs heute erneut um mehr als 17 Prozent an. Ein Ende der Aufwärtsbewegung scheint noch nicht in Sicht – im Gegenteil!
DER AKTIONÄR hat bereits berichtet: Eine Reihe kurzfristig verbuchter Großaufträge lässt Aixtron noch optimistischer auf das Jahr blicken. Für das zweite Quartal erwartet der Konzern Auftragseingänge "auf dem hohen Niveau" des ersten Jahresviertels. Auch für den Rest des Jahres sei mit einer starken Kundennachfrage zu rechnen, hieß es zur Begründung der erhöhten Prognose weiter.
Aixtron hatte Ende April mit der Vorlage seiner Zahlen zum ersten Quartal die Prognose schon einmal erhöht. Dabei hatte das Unternehmen zum Jahresstart weiter vom Digitalisierungsboom und einer stark anziehenden Nachfrage nach Komponenten für die Halbleiterindustrie profitiert. Besonders der große Bedarf an Anlagen zur Herstellung von Halbleiterbauelementen auf Basis von Galliumnitrid spielte Aixtron in die Karten. Sie werden für die energieeffiziente Leistungselektronik zum Beispiel für kompaktere und leistungsfähigere Ladegeräte und für die drahtlose Datenübertragung im 5G-Mobilfunk genutzt.
Analyst Uwe Schupp von der Deutschen Bank hatte frühestens mit dem Quartalsbericht des MDAX-Konzerns mit einem optimistischeren Ausblick gerechnet. Schupp ist nach einem Gespräch mit dem Unternehmen überzeugt, dass die Treiber für den Hightech-Maschinenbauer Bestand haben werden, in puncto Volumen aber noch bedeutender geworden sind. Er hob sein Kursziel um einen Euro auf 27 Euro an. Damit sieht der Experte, der mit seinem Ziel aktuell zu den größten Optimisten gehört, selbst nach dem jüngsten Kurssprung noch immer 25 Prozent Kurspotenzial. Weitere Analysten dürften in Kürze ihre Schätzungen und Kursziele ebenfalls anpassen.
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach auf die Vorzüge des Ausrüsters der Halbleiterindustrie hingewiesen und sieht sich durch die Prognoseerhöhung in seiner positiven Einschätzung bestätigt. Der Wechsel in der Chipindustrie von Silizium-basierten Produkten zu Verbindungshalbleitern hat gerade begonnen und dürfte nun erst richtig Fahrt aufnehmen. Die Nachfrage nach den Anlagen aus dem Hause Aixtron dürfte entsprechend hoch bleiben. Das gilt im Übrigen auch für die Aktie. Die 20-Euro-Marke wurde schneller überwunden als gedacht. Das nächste Ziel lautet nun 25 Euro. Der AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot weiter mit Hebel auf steigende Kurse. Das Turbo-Zertifikat springt heute um über 60 Prozent an. Bei aller Euphorie sollten zwischenzeitliche Konsolidierungsphasen eingeplant werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Derivate auf Aixtron befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)