HelloFresh startet erneut eine Wachstumsoffensive und plant durch seine amerikanische Tochter eine Millionen-Investition in den USA. Erste Erweiterungen sind sogar für das dritte Quartal des laufenden Jahres vorgesehen. Das Berliner Unternehmen erhofft sich Synergien und deutlichen Zugewinn am nordamerikanischen Markt.
Wie HelloFresh am Freitag auf Nachfrage des AKTIONÄR bestätigte, soll mit einem neuen Produktions- und Verteilungszentrum in Irving, Dallas, das organische Wachstum angetrieben und die Marktstellung in Nordamerika aggressiv ausgebaut werden. Dort werden zukünftig auf fast 35.000 m² bis zu 1.200 neue Mitarbeiter tätig sein. Mit dem Vollbetrieb im Irving-Standort wachsen die Produktions- und Auslieferungskapazitäten in den USA um mehr als 30 Prozent. Man erhoffe sich, die Synergien mit Lieferanten und Arbeitskräften noch besser nutzen zu können.
Das Unternehmen beschäftigt bereits 450 Mitarbeiter im Großraum des Flughafen Dallas-Fort Worth. Eine weitere Anlage mit einer Fläche 19.500 m² werde im Laufe des dritten Quartals in Newnan, Bundesstaat Georgia, den Betrieb aufnehmen.
„Wir sind begeistert von den Möglichkeiten in der Dallas-Fort Worth-Region. Unser Investment in den Irving-Standort unterstreicht die erfolgreiche Arbeit am bestehenden Hub“, sagte Uwe Voss, Geschäftsführer bei HelloFresh US.
HelloFresh hatte Anfang August seine Prognose für das laufende Jahr auf ein Wachstumsziel von etwa 75 bis 95 Prozent erweitert und den zu erwartenden Anstieg beim operativen Gewinn (Ebitda) auf 9 bis 11 Prozent beziffert. Im Anschluss war der Kurs für die Aktie nochmals in die Zone von 45 Euro angesprungen, ehe wieder Gewinnmitnahmen einsetzten.
Die DZ Bank hat in einer Neu-Bewertung das Kursziel für die Aktie auf 48 Euro gesetzt und geht von einem Umsatzsprung von rund 22 Prozent für 2021 aus. Den Gewinn je Aktie sieht die Bank bei 1,44 Euro (2021).
Die Wachstumsstory bei HelloFresh ist voll intakt. Bemerkenswert wie die Berliner unter Corona-Bedingungen am straffen Ausbauplan in den USA festhalten und zur Umsetzung bringen. Durch die Perspektive auf das organische Wachstum bleibt die HelloFresh-Aktie ein Kauf für den AKTIONÄR (Ausgabe 14/2020). Anleger verfügen noch immer über einen deutlichen Zwischengewinn von rund 54 Prozent und bleiben investiert. Neuinteressierte können mit einer Drittel-Strategie den Kauf wagen.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.