Das Trauerspiel bei HelloFresh nimmt einfach kein Ende. Seit Ende 2021 geht es bei der Aktie nahezu nur abwärts. Vor Kurzem musste die Aktie einen weiteren heftigen Dämpfer hinnehmen, nachdem man die Mittelfristziele gestrichen hatte. Und auch am heutigen Dienstag geht es schon wieder nach unten. Die britische Investmentbank Barclays hat das Papier abgestuft und das Kursziel massiv gesenkt.
Barclays hat HelloFresh von "Overweight" auf "Equal Weight" abgestuft und das Kursziel von 12,00 Euro auf 7,60 Euro gekappt. Barclays-Analysten Emily Johnson sieht bei näherer Betrachtung des US-Marktes anhand von Kreditkartendaten Anlass zur Sorge um das dortige Kochboxengeschäft. Angesichts der Verschuldung und des Umsetzungsrisikos bei einem komplexen Strategiewechsel mangele es ihr an Vertrauen in die Zielsetzungen, so Johnson in ihrer jüngsten Analyse.
Und auch in Deutschland hat das Unternehmen mit massiven Problemen zu kämpfen. Nutzer berichten immer wieder von falschen oder fehlenden Zutaten in den Boxen. Teileweise komme es zudem zu Lieferverzögerungen, manche Lieferungen fielen sogar komplett aus. Zudem sei der Kundenservice kaum erreichbar. Kann HelloFresh diese Probleme nicht beheben, wird sich der Kundenschwund weiter fortsetzen.
Zuletzt berichtet HelloFresh, dass die Zahl aktiver Kunden deutlich gesunken sei. Dabei werden alle Konsumenten erfasst, die in den letzten drei Monaten mindestens eine Kochbox kostenlos, rabattiert oder zum vollen Preis bestellt haben. Zwischen Oktober und Ende Dezember sei die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,5 Prozent auf 6,6 Millionen gefallen, so HelloFresh am Freitag in einer Mitteilung.
Die Aktie von HelloFresh ist massiv angeschlagen. Es ist zwar gut möglich, dass die Aktie nach dem Ausverkauf zuletzt auch einmal kurzfristig eine technische Gegenbewegung generieren könnte. Am übergeordneten Trend ändert dies aber nichts. Für HelloFresh gilt es nun, die Probleme anzugehen. Derzeit gilt für Anleger bei der Aktie ganz klar für: Finger weg!