Während der deutsche Leitindex DAX am Dienstag 0,3 Prozent zulegen kann, gehört die Aktie des Gesundheitskonzerns Fresenius zum Drittel der Verlierer. Mehr als 0,7 Prozent geht es nach unten auf 41,69 Euro. Damit ist die Aktie der viertschwächste Wert des Tages im DAX. Nur die Deutsche Börse, RWE und Merck müssen noch höhere Kursrücksetzer einstecken. Der jahrelang erfolgsverwöhnte Fresenius-Anleger musste zuletzt herbe Verluste einstecken. Grund für den deutlichen Kursrückgang der Fresenius-Aktie waren enttäuschende Aussichten.
Bereits Mitte Oktober hatte Fresenius bekannt gegeben, dass sich Umsatz und Gewinn für das Gesamtjahr wohl nur am unteren Ende der prognostizierten Bandbreite bewegen werden und die Dialysetochter Fresenius Medical Care sogar die Prognose senken muss. Der Dialyse-Spezialist leidet unter schwächelnden Geschäften im Kernmarkt USA und ökonomischen Turbulenzen in Schwellenländer, darunter Argentinien. Im Klinikgeschäft bei Fresenius Helios belastet der Trend zu ambulanten Behandlungen. Weniger Patienten bleiben über Nacht im Krankenhaus, was die Einnahmen drückt. Fresenius Kabi konnte mit seiner guten Entwicklung bei Infusions- und Ernährungslösungen die Schwäche der anderen Töchter nicht wettmachen. Kabi kann sich indes glücklich schätzen, dass die geplante Akorn-Übernahme nun vom Tisch ist. Verstöße gegen Vorgaben der US-Gesundheitsbehörde FDA zur Datenintegrität sorgten für den Rückzug von Fresenius und einen Prozess, den Akorn verlor.
Stopp nachziehen
DER AKTIONÄR hatte bereits mit einer stärkeren Korrektur bei Fresenius gerechnet und ein Abstauberlimit bei 45 Euro platziert. Dieses wurde im Zuge des jüngsten massiven Rücksetzers erreicht. Die Aktie von Fresenius arbeitet derzeit an einer Bodenbildung. Bestehende Positionen sollten relativ eng mit einem Stopp unterhalb des jüngsten Korrekturtiefs abgesichert werden. DER AKTIONÄR empfiehlt deswegen, den Stopp auf 37,80 Euro nachzuziehen.