Google reorganisiert seine Cloud-Dienste. Ziel des Konzerns: Bis 2020 will man in der Cloud den Großteil aller Umsätze generieren.
„Google Cloud“ wird der neu zusammengestellte Dienst heißen. In ihn packt der Konzern seine Cloud-Dienste, webbasierten Software- und Hardwareangebote. Kunden soll damit ein Komplettangebot verkauft werden, welches billiger und flexibler einzusetzen ist als traditionelle Systeme.
Kopf von Google Cloud wird Diana Greene. Seit knapp einem Jahr arbeitet Greene bei dem US-Konzern und hat viel Boden gut zu machen. Amazon Web Services hat letztes Jahr um die acht Milliarden Dollar Umsatz generiert. Um den Vorsprung von AWS – aber auch von Microsoft – aufzuholen hat Google massiv in die Cloud investiert. Nach eigenen Angaben tätigte man in den letzten zwölf Monaten Aufwendungen von 11,2 Milliarden Dollar. Seit November wurden zudem fünf Unternehmen aufgekauft, um der Entwicklung des Cloud-Sektors zu unterstützen.
Google besitzt genügend Kapital und Rechenpower, um seinen Cloud-Dienst voranzubringen. Nach eigenen Angaben nutzen bereits mehr als eine Milliarde Nutzer Cloud-Services. Im Jahr 2020 will der IT-Gigant in der Cloud mehr Umsätze generieren als mit dem traditionellen Kerngeschäft der Werbung. Zur Relation: Im Jahr 2015 erzielte Google 67 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen. Die Umsätze der Cloud-Sparte weist Google bisher nicht explizit aus. Der Marktanteil wird von Synergy Research auf fünf Prozent geschätzt. Der Anteil von AWS liegt bei 31 Prozent.
Von 49 Analysten, die Google covern, empfehlen 90 Prozent einen Kauf. Kein Wunder. Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Für 2017 erwartet man einen Umsatzzuwachs von 16 Prozent auf 85 Milliarden Dollar und um 20 Prozent steigende Gewinne. Auch DER AKTIONÄR empfiehlt den Kauf der mit einem 17er KGV von 19 bewerteten Aktie. Ziel liegt bei 800 Euro.