Die chinesische Zentralbank (PBoC) hat den zehnten Monat in Folge Gold gekauft. Laut Edward Moya, Senior Market Analyst bei OANDA, dürfte dieser Trend auch nicht so schnell zu Ende sein. Denn das Reich der Mitte wolle die internationale Glaubwürdigkeit des Yuan stärken, um mit dem Dollar als Weltreservewährung konkurrieren zu können.
Die jüngsten Daten zeigen, dass die PBoC im August 29 Tonnen Gold gekauft und damit ihren Bestand um die größte Menge in einem Monat seit Dezember erweitert hat. Insgesamt belaufen sich die Zukäufe seit Jahresanfang auf Zukäufe 155 Tonnen.
"Ich glaube nicht, dass diese Flucht aus Dollar in absehbarer Zeit enden wird", kommentierte Edward Moya, Senior Market Analyst bei OANDA. Moya merkte außerdem an, dass, obwohl die Nachfrage der Zentralbanken den Markt weiterhin unterstützt, die Preise in naher Zukunft weiterhin zu kämpfen haben könnten. "Um höhere Goldpreise zu erreichen, muss sich das globale Wachstum verlangsamen und die Anleiherenditen fallen", sagte er.
Auch Chantelle Schieven, Leiterin der Reseach-Abteilung bei Capitalight Research, erwartet, dass China aufgrund des größeren Trends zur De-Dolarisiserung ein langfristiger Goldkäufer bleibt.
"Ich glaube nicht, dass der Dollar in absehbarer Zeit auf null gehen wird. Aber es gibt echte Bemühungen sich vom Dollar zu diversifizieren, und wenn man nach anderen Vermögenswerten sucht, hat man nicht viele Optionen außer Gold", sagte sie in einem Interview mit Kitco News. "Mit Gold gibt es keine politischen Risiken, was sehr wichtig wird."
Aus kurzfristiger Sicht belasten der starke Dollar und die hohen Anleiherenditen den Goldpreis. Dieser könnte sogar nochmal unter die 1.900-Dollar-Marke fallen. Allerdings zeigt der übergeordnete Trend klar nach oben und auch die makroökonomischen Faktoren sprechen für steigende Edelmetallpreise. DER AKTIONÄR bleibt bullish.