Der Goldpreis hat in den vergangenen Tagen einen beeindruckenden Rebound auf das Parkett gelegt. Die Gründe sind vielfältig: Sicherlich dürfte der schwächere Dollar dem Edelmetall Auftrieb verliehen haben. Aber vor allem dürften technische Gründe für den Anstieg verantwortlich sein. Der Goldpreis war deutlich überverkauft und rutschte sogar unter das untere Bollinger-Band.
Dazu kommt: An der Warenterminbörse Comex haben die Commercials ihre Short-Positionen deutlich reduziert, was in der Vergangenheit stets ein Zeichen für wieder steigende Kurse gewesen ist. Doch handelt es sich nur um einen weiteren kurzen Rebound im Abwärtstrend oder steckt diesmal mehr dahinter? Schafft der Goldpreis – endlich – die Trendwende? Seit über drei Jahren kennen die beiden Edelmetalle Gold und Silber nur eine Richtung: die nach unten.
Dreijähriger Bärenmarkt
Und genau das ist das Problem: Seit drei Jahren befindet sich Gold in einem Bärenmarkt. Würde wirklich der Doppelboden bei 1.140 Dollar den Boden bedeuten, dann wäre dies ein höchst unscheinbares Ende eines derart heftigen Bärenmarktes. Sicher, mag der eine oder andere einwenden, dass auch der Gold-Bullenmarkt unscheinbar zu Ende ging. Die 2.000 Dollar erreicht der Goldpreis genauswenig wie der Silberpreis die magische Marke von 50 Dollar. Doch ein derartiger Bärenmarkt endet normalerweise mit einem Abverkauf – mit der Panik der Anleger. Bleibt dies bei Gold aus, da die Gewissheit herrscht, dass Gold niemals wertlos werden wird? Zuletzt war es eher so, dass Anleger die Kursrücksetzer zu physischen Käufen genutzt haben.
Zunächst einmal stehen die Chancen gut, dass sich die Aufwärtsbewegung kurzfristig fortsetzen wird. Dafür sprechen die niedrigen Nettoshortpositionen der Commercials an der Comex. Mittelfristig wird die Lage schwieriger: Zwar glaubt derzeit so gut wie niemand, dass die jüngste Rallye Bestand haben wird. Doch gerade darin könnte aus marktpsychologischer Sicht die Chance für Gold liegen. Wie hat einmal ein kanadischer Broker zu mir gesagt: „Der Goldpreis dreht dann, wenn es eine Aufwärtsbewegung gibt und keiner ihr traut.“ Ist es schon so weit?
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