Der Goldpreis hat in den vergangenen Tagen und Wochen eine beeindruckende Rallye auf das Parkett gezaubert. Jetzt meldet sich ein Analyst zu Wort und wagt sich an eine magische Zahl bei Gold: 2.000 Dollar. Das fast schon verrückte an seiner Aussage. Er rechnet damit, dass Gold die 2.000-Dollar-Marke bereits im laufenden Jahr erreichen wird. Sein Name: David Roche.
Der Goldpreis befindet sich auf Kurs, 2.000 Dollar zum Jahresende zu erreichen, sagt Präsident von Independent Strategy, einer in London ansässigen Firma gegenüber dem Fernsehsender CNBC. Roche sieht den Aufwärtstrend befeuert durch die Aussichten auf eine Zinssenkung in den USA und die geopolitischen Unsicherheiten. Diese könnten im weiteren Jahresverlauf auch den Aktienmarkt noch beeinträchtigen. „Ich denke, die Finanzmärkte sind verdammt, zusammenzufallen wie eine Sandburg“, sagt er in einem Interview. Der Rücksetzer in Zusammenhang mit dem starken Arbeitsmarktbericht beim Goldpreis sieht Roche als temporär an. „Ich denke, der Handelskonflikt wird sich noch zu einem globalen Konfklikt ausweiten“, sagt Roche. Sein Ratschlag: Die Anleger sollten Gold im Depot haben.
Auch wenn nichts unmöglich ist: DER AKTIONÄR hält einen Kurs von 2.000 Dollar bis zum Jahresende für reichlich ambitioniert. Die wichtigste Hürde für die kommenden Monate wird die Marke von 1.500/1.550 Dollar. Dort verläuft eine wichtige Widerstandszone, die der Goldpreis zunächst überwinden muss, bevor man an höhere Kurse von 2.000 Dollar denken kann. Anleger sind gut beraten trotz der aktuellen Rallye Vernunft walten zu lassen und entsprechend vernünftig zu handeln. Blinde Euphorie war noch nie ein guter Ratgeber an der Börse. Aber natürlich ist früher oder später ein neues Allzeithoch – jenseits der 2.000 Dollar – bei Gold realistisch. Nur die Zeitebene scheint doch etwas zu optimistisch.